Jeanne d'ArcDie Schlacht von Orléans

Bauernmädchen, Kriegerin, Ketzerin, Heilige – das ist die Schnellzusammenfassung des kurzen Lebens der Jeanne d'Arc alias Johanna von Orléans. Religiöse Visionen ließen sie in den Krieg gegen die Engländer ziehen. Mit nur 19 Jahren wurde sie auf dem Scheiterhaufen verbrannt und schließlich als Heilige und Nationalheldin verehrt.

Jeanne d'Arc war ein einfaches Bauernmädchen, das angeblich eines Tages eine göttliche Eingebung bekam: Sie sollte nicht nur Karl VII. auf den Thron des französischen Königs helfen, sondern auch dessen Truppen im Krieg gegen England unterstützen.

Englische Truppen waren tief ins Land eingedrungen und standen im Frühsommer 1429 vor den Toren der Stadt Orléans an der Loire. Johanna war an der Schlacht beteiligt, verhalf den Franzosen zum Sieg und geleitete anschließend Karl zu seiner Krönung nach Reims.

Jeanne d'Arc: zuerst hingerichtet, dann heiliggesprochen

Für die einen war Jeanne d'Arc ein von Gott gesandter Glücksfall, für die anderen aber eine Frau, die mit dem Teufel im Bunde war: Am 23. Mai 1430 wird sie wegen Aberglaubens, Irrlehren und anderer "Verbrechen gegen die göttliche Majestät" festgenommen, monatelang eingesperrt und schließlich in einem kirchlichen Verfahren aufgrund verschiedener Anklagen zum Tode verurteilt.

Am 30. Mai 1431 folgt die Hinrichtung der 19-jährigen Jeanne d'Arc, auch Jungfrau von Orléans genannt, vor einer schaulustigen Menge auf dem Marktplatz von Rouen. Sie wird auf dem Scheiterhaufen verbrannt. 24 Jahre später wird das Urteil aufgehoben und Jeanne d'Arc zur Märtyrerin erklärt. Papst Pius X. spricht sie selig, Benedikt XV. lässt sie 1920 heiligsprechen.

Ihr hört in Eine Stunde History:

  • Biograf Malte Prietzel von der Universität Paderborn trägt zusammen, was über Jeane d'Arc bekannt ist.
  • Martin Kintzinger, Historiker an der Universität Münster, ordnet das komplizierte Verhältnis zwischen England und Frankreich im Mittelalter ein.
  • Dlf-Korrespondent Jürgen König erklärt, warum Jeanne d'Arc eigentlich kein Gründungsmythos der Fünften Französischen Republik ist, mitunter aber dennoch als solcher benutzt wird.
  • Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte Matthias von Hellfeld schildert die Konflikte zwischen England und Frankreich im 14. und 15. Jahrhundert.
  • Deutschlandfunk-Nova-Reporter Daniel Sulzmann schildert die Hinrichtung der Johanna von Orléans am 30. Mai 1431 auf dem Marktplatz von Rouen.