Homosexualität im IslamSchwul und Moslem
Schwule Türken, lesbische Muslima? Wie passt die freie Ausübung der Sexualität mit strengen religiösen Regeln zusammen? Unser Thema heute: Homosexuelle Muslime.
Lisa ist 24, gläubige Sunnitin, hat türkische Wurzeln und lebt offen lesbisch in Berlin. Für sie geht das zusammen - lesbisch sein und dem Islam angehören.
Serkan dagegen, 23, will sich bei seinen türkischen Eltern nicht outen. Er lebt in Nordrhein-Westfalen, heißt aber eigentlich anders.
"Meine Familie vermutet, dass ich schwul bin. Aber es wird nicht ausgesprochen."
Und dann ist da noch ein Imam, ebenfalls schwul. Er kommt ursprünglich aus einem Land, in dem der Islam Staatsreligion ist. Er hat Islamwissenschaften studiert und ist ein hochrangiger islamischer Gelehrter. So viel dürfen wir über ihn verraten, mehr nicht.
Koran sagt nichts gegen Homosexualität
Homosexuelle haben es in vielen Teilen der Welt nicht einfach. In manchen Ländern werden sie sogar gesteinigt. In Ägypten sollte sich ein Paar in der Öffentlichkeit besser nicht küssen - ein gleichgeschlechtliches schon gar nicht.
Eine wichtige Frage ist: Inwiefern ist die Religion verantwortlich für die Ablehnung von Homosexualität? Der Koran sagt schließlich gar nichts gegen gleichgeschlechtliche Liebe, so die Interpretation liberaler Muslime.