Isabell"Du bist adoptiert"

Isabell erfährt mit 16, warum sie sich in ihrer Familie immer fremd gefühlt hat. Dann beginnt eine jahrzehntelange Suche nach Wurzeln und Liebe.

Isabell hat seit ihrer Kindheit eine Vorahnung. Die Eltern sorgen zwar für sie, sie bekommt Musikunterricht und geht aufs Gymnasium. Aber innige Liebe bekommt sie von ihnen nicht.

"Über die Jahre habe ich festgestellt, dass alle kleinen Kinder Fantasien haben und bei Mädchen ist das sehr oft die Fantasie, dass sie eigentlich eine Prinzessin sind und dass man sie aus einem Königsschloss geraubt hat. Ich hatte immer die Fantasie, ich sei aus einer Mülltonne gezogen worden."
Isabell über ihre Vorahnung

Mit 16 erfährt Isabell, dass sie adoptiert wurde. Sie ist Jahrgang 1965 und ihre leibliche Mutter musste sie als Baby abgeben, weil sie Single war und keine Angaben zum Vater machen wollte. Tatsächlich wurden in den 1960er Jahren in der Bundesrepublik Deutschland immer wieder Frauen dazu gezwungen, ihre Kinder zur Adoption freizugeben, wenn sie nicht verheiratet waren. (Mehr Infos im Hintergrund "Zwangsadoptionen in der Bundesrepublik Deutschland" beim Deutschlandfunk.)

Isabell trifft ihre leibliche Mutter

Als Isabell volljährig ist, kontaktiert sie ihre leibliche Mutter. Die beiden treffen sich, doch Isabell bekommt von ihrer Mutter nicht das, was sie sucht: mütterliche Liebe.

"Dieser Wunsch, ich möge meiner Mutter begegnen und töchterliche Gefühle zu ihr haben und sie mütterliche Gefühle, das war überhaupt nicht der Fall."
Isabell über das Treffen mit ihrer Mutter

Auch die Frage, wer ihr leiblicher Vater sei, will ihre Mutter nicht beantworten. Isabell muss lernen, mit einer Lücke im Herzen zu leben.

Die ganze Geschichte hört ihr hier oder im Podcast.

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