Invasive GiftspinneNosferatu-Spinne ist jetzt heimisch in Deutschland
2005 wurde sie in Freiburg im Breisgau nachgewiesen, seitdem breitet sie sich immer weiter aus. Inzwischen ist die Nosferatu-Spinne deutschlandweit heimisch, sagt Julian Heiermann vom Nabu. Sorgen müssten wir uns aber keine machen.
Ursprünglich stammt die Spinnenart aus dem Mittelmeerraum. Durch die Globalisierung mit zunehmendem Reiseverkehr über die Alpen könnte sich die Spinne im Reisegepäck versteckt haben und per "Taxi" nach Deutschland gekommen sein.
Julian Heiermann vom Naturschutzbund Deutschland e.V. (Nabu) macht aber auch den Klimawandel für das Auftreten der Spinne in Deutschland verantwortlich – die Art sei sehr wärmeliebend. Durch immer wärmere Winter kann sich die Spinne immer weiter über Frankreich nach Süddeutschland ausbreiten. Die Region um Freiburg im Breisgau gilt als eine der wärmsten Regionen in Deutschland. Und dann geht es weiter, "über Süddeutschland, Westdeutschland bis zur Grenze nach Polen", so der Nabu-Experte.
"Die Spinne ist sehr wärmeliebend und kommt jetzt im Zuge der Klimaerwärmung langsam Richtung Norden voran."
Mit bis zu fünf Zentimetern Gesamtlänge sind die Tiere recht groß. Sorgen machen sich viele um den Biss der giftigen Spinne.
Jede Spinne sei auch giftig für uns Menschen, sagt Julian Heiermann – doch giftig seien zum Beispiel auch Bienen.
"Selbstbewusst, aber nicht gefährlich"
Der Biss einer Nosferatu-Spinne kann schmerzhaft sein, weil die Spinne Werkzeuge besitzt, mit denen sie es schafft, menschliche Haut zu durchdringen, besonders an Stellen, an denen sie dünner ist und keine Hornhaut besitzt.
Die Spinne ist nicht aggressiv, sagt Julian Heiermann. Sie beißt nur, wenn sie sich bedroht fühlt. Der Biss kann allerdings – wie ein Bienenstich auch – einen allergischen Schock hervorrufen.
"Sie ist giftig, aber sie ist jetzt nicht gefährlich dadurch. Sie ist nicht angriffslustig. Sie ist, ich sage mal, sehr selbstbewusst."
Dennoch sollte man die Spinne nicht ohne Vorbereitung oder Schutz in der Wohnung jagen. Heiermann empfiehlt, ein Glas über die Spinne zu setzen und sie vorsichtig ins Freie zu bringen.
Ihren Namen verdankt die Spinne übrigens ihrem Muster auf dem Rücken, hinter den Augen. Mit ausreichend Phantasie kann man dort den Vampir aus dem Film "Nosferatu" erkennen.