InterrailWie wir mit dem Zug durch Europa reisen
Einmal Italien, Spanien und Frankreich für 255 Euro bitte: Sarina war nach ihrem Schulabschluss mit Interrail unterwegs. Fast zwei Monate lang ging es durch Südeuropa mit dem Zug. Luna und Natalie haben sich auch für Interrail entschieden – ihre Reise verlief allerdings nicht immer nach Plan.
Ursprünglich wollte sie mit dem Rucksack durch Mexiko reisen. Doch dann wurde Sarina auf Tiktok ein Sonderpreis für das Interrail-Ticket angeboten und sie schlug spontan zu. Vielleicht wäre es für eine Frau alleine in Mexiko doch nicht so einfach zu reisen, dachte sie. Und da die 18-jährige Schweizerin selbst Italienisch, Französisch und Spanisch spricht, stand die Reiseroute eigentlich schon fest.
"In Andalusien waren es teils 48 Grad. Da bin ich früher nach Italien gegangen. Das ist das Coole an Interrail, dass man diese Freiheiten hat."
Das Alleinereisen hat sie sehr genossen, und sie würde es auch jedem empfehlen, sagt sie, "weil man wirklich machen kann, was man will." Manchmal hat Sarina von Tag zu Tag den Ort und das Hostel gewechselt. In größeren Städten wie Mailand ist sie länger geblieben. Besonders gefallen hat es ihr in Italien, an der ligurischen Küste in den malerischen Dörfern der Cinque Terre.
So ganz allein war sie aber nicht immer: Über Tiktok hat sie sich mit Leuten in der Gegend verabredet. Und weil sie die Landessprache beherrschte, kam sie auch mit vielen Einheimischen ins Gespräch, sagt sie. Eine Frau in Spanien habe ihr erklärt, welche Tapas sie verkauft – und ihr dann einfach so angeboten, alle zu probieren. "Weil sie so beeindruckt von meinem Spanisch war", sagt Sarina.
"Ich habe von der Reise wirklich viel mitgenommen. Vor allem hat sie mir gezeigt, wie viele unglaublich freundliche Leute es in Südeuropa gibt – speziell in Spanien und Italien."
Eher nicht gefallen hat ihr, dass sie als alleinreisende Frau oft von Männern angequatscht wurde. Besonders in Marseille. Dort ist sie abends aus diesem Grund nicht ausgegangen.
Flexibel sein und Pannen mit Humor nehmen
Wien - Graz - Venedig - Ancona - Neapel - Rom - Gardasee: Das war die Reiseroute von Luna und Natalie. Nicht immer ist alles nach Plan gelaufen, für zwei Wochen hatten sie sich ziemlich viel vorgenommen. Man sollte sich mehr Zeit lassen, meinen sie im Nachhinein. Und man muss flexibel sein, wenn man mit Interrail reist, denn Züge können ausgebucht sein oder auch einfach mal ausfallen.
"Wir sind in Venedig erst abends um 20.30 Uhr im Hostel angekommen. Da hatten wir keine Lust mehr, noch irgendwas zu sehen. Die Fahrt an sich war auch sehr abenteuerlich."
"Du kannst es nur mit Humor nehmen, sonst drehst du durch", meint Luna zu solchen Momenten ihrer Reise. In Rom haben sie ihren Zug verpasst und mussten fünf Stunden auf den nächsten warten. Luna hätte fast die Lust verloren. Trotz allem gab es aber auch viele Highlights, die in Erinnerung geblieben sind: Der Vesuv und Pompeji sind sehr beeindruckend gewesen, meint Luna. Und ein bisschen Entspannung am Strand von Ancona habe auch gutgetan.
Oben im Bild: Bahnhof in Corniglia, Cinque Terre (Italien).