Problemfall PlastikPlastik macht uns das Leben leicht - und schwer
Zero-Waste-Trends fluten unsere Instagram-Feeds. Die EU verbietet Einweg-Plastiktüten. Trotzdem kommen wir vom Kunststoff nicht los. Was wir dagegen tun können, und warum das auch verdammt schwer ist, klären wir in "Ab 21".
Julia Wulf hat auf Instagram 400.000 Follower - denen zeigt die 23-Jährige nicht nur ihr Leben als Model, sondern macht auch immer wieder auf Nachhaltigkeit aufmerksam.
"Viele haben gesagt, dass sie erst durch mich angefangen haben, über dieses Thema nachzudenken."
Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Kerstin Ruskowski tut schon viel dafür, weitgehend müllfrei zu leben. In ihrem Podcast "Ohne Müll" hat sie uns davon erzählt. Ein großer Teil unseres Mülls ist Plastik-Müll. in ihrem neuen Podcast "Gefährlich praktisch: Unser Leben mit Plastik" nimmt Kerstin deshalb Kunststoffe genauer ins Visier - warum sie einerseits unverzichtbar, andererseits aber auch ein Fluch für die Umwelt sind.
Umweltpsychologin Lea Marie Heidbreder befasst damit, warum viele zwar weniger Plastik verbrauchen wollen, es praktisch aber nur schwer schaffen. Tatsächlich würden Bilder von beispielsweise vermüllten Stränden unsere Moral und Tatendrang ankurbeln, so die Wissenschaftlerin. Aber die Gewohnheit käme uns oft dazwischen.
Plastik-Fakten
- Laut dem Plastikatlas 2019 des BUNDs sind nicht einmal zehn Prozent des jemals produzierten Kunststoffs recycelt worden.
- Alleine 2018 wurden in der EU 1,13 Billionen Verpackungen für Essen und Getränke verwendet – das wichtigste Material dabei: Plastik.
- Weltweit wurden im Jahr 2018 insgesamt 359 Millionen Tonnen Kunststoff produziert – der Wert stieg dabei von Jahr zu Jahr weiter an.
- In der EU ist der pro-Kopf-Plastikverbrauch in Irland am höchsten: 58 Kilo waren es im Jahr 2017. Deutschland ist mit rund 38 Kilo auf Platz 3, der EU-Durchschnitt liegt bei 32,7 Kilo. In Bulgarien wird mit 17 Kilo pro Kopf am wenigsten Plastikmüll produziert.
- In Deutschland verwenden wir hauptsächlich Polypropylen, etwa für Lebensmittelverpackungen, DVD-Hüllen etc. Und auch Polyethylen wird häufig verwendet, aus diesem Kunststoff stellen wir etwa Plastiktüten, Müllsäcke oder Frischhaltefolien her.
- Von den 2017 in Deutschland angefallenen 5,2 Millionen Tonnen Kunststoffabfällen wurden gerade mal 810.000 Tonnen wiederverwertet. Das entspricht einer Quote von 15,6 Prozent.