Digitale InfrastrukturMeta plant eigenes Datennetz – weltweit

Zehn Milliarden Dollar Kosten und fünf bis zehn Jahre Bauzeit: Meta will ein unternehmenseigenes Datennetz aufbauen. Schön für den Facebook-Konzern. Für die Netzinfrastruktur ist das nur bedingt eine gute Nachricht.

Die Monopolstellung der Telekommunikationsunternehmen wurde mit dem Internet verändert. Inzwischen gibt es viele Anbieter, die für eine schnelle Verbindung ins Netz sorgen, erklärt Deutschlandfunk-Nova-Netzreporterin Martina Schulte.

Wenn es nach Meta und Google geht, soll sich das vermutlich aber in Zukunft wieder ändern, sagt sie. Der Meta-Konzern, zu dem Facebook und Instagram gehören, plant anscheinend ein neues Internet-Kabelprojekt. Das noch unbestätigte "Projekt W" soll ein von Meta verlegtes Kabeln rund um die Welt sein.

"Wegen des W-förmigen Verlaufs läuft das Ganze unter dem Namen: Projekt W – wobei Meta das Projekt bisher noch nicht offiziell bestätigt hat."
Martina Schulte, Deutschlandfunk-Nova-Netzreporterin

Die Verbindung soll von der Ostküste der USA durch den Atlantik nach Südafrika laufen. Von dort aus führt das Kabel über Indien und Australien wieder in die USA.

Es gibt aber auch Gegenden, durch die das Kabel nicht gelegt werden soll: das Rote Meer, das Südchinesische Meer oder die Straße von Malakka bei Indonesien. All diese Gegenden sind politisch nicht ausreichend stabil und Kabel könnten dort sabotiert werden, sagt Martina Schulte. Laut TechCrunch soll der Bau der Verbindung schon im nächsten Jahr beginnen, fünf bis zehn Jahre dauern und rund zehn Milliarden Dollar kosten.

Weitere Kabel-Projekte weltweit

Auf Caschys Blog ist deswegen gerade zu lesen, dass Technologieunternehmen wie Meta und Google nach Inhalten im Netz nun auch die Kontrolle über die digitale Infrastruktur der Welt übernehmen wollen.

Denn auch Google legt gerade mit dem Equiano-Kabel eine eigene lange Internet-Kabel-Verbindung. Diese geht von Portugal aus um halb Afrika herum bis nach Südafrika. Google besitzt zudem bereits andere Kabel und ist Medienberichten zufolge außerdem an 33 anderen Kabeln beteiligt.

"Es liegt auf der Hand, dass Meta in seinen eigenen Kabeln auch den Datenverkehr von Insta, Whatsapp und Co bevorzugen kann."
Martina Schulte, Deutschlandfunk-Nova-Netzreporterin

Wie der Techblog Rest of World schreibt, bedeuten die neuen Unterseekabel im Besitz von Internetgiganten eine Art Rückkehr zu den Monopolstellungen von früher. In einer nahen Zukunft könnte eine kleine Gruppe riesiger Unternehmen ihren Einfluss auf Online-Aktivitäten verstärken und das Internet für seine eigenen Zwecke von Grund auf neu aufbauen, wird im Blog vermutet. Martina Schulte nimmt an, dass dann auch der Datenverkehr der eigenen Plattformen wie beispielsweise Instagram von Meta-Konzern bevorzugt behandelt werden könnte.