Hygieneprobleme in FußballstadienKeime beim Kick
Fäkalkeime im Essen, verunreinigtes Bier, Grenzwertüberschreitungen beim Trinkwasser und sogar Legionellen - in deutschen Fußballstadien gibt es Hygieneprobleme.
In jeder dritten Arena der Ersten Bundesliga sind schon gefährliche Bakterien gefunden worden. Das haben Sebastian Krause und seine Kollegen bei Undercover-Tests herausgefunden. Untersucht haben sie die drei Stadien in München, Köln und Bremen und dabei haben sie Fäkalkeime im Essen entdeckt, Bier war hochgradig verunreinigt und beim Trinkwasser der Grenzwert für die Gesamtkeimzahl überschritten. Außerdem waren die Filter an den Wasserhähnen in den Herrentoiletten total verschleimt.
„Das Hygienebewusstsein in der Bundesliga ist nicht so, wie es sein sollte.“
Und auch die Behörden an den Bundesligastandorten haben bestätigt, dass in 10 der 36 Bundesligastadien in den vergangenen Jahren Legionellen festgestellt wurden. Die gehören zu den gefährlichsten Bakterien überhaupt. Im schlimmsten Fall können sie eine schwere Lungenentzündung auslösen, die auch tödlich enden kann. Weniger schwere Folgen sind Grippe. Und gefährdet sind vor allem Fußballprofis, weil Legionellen oft beim Duschen übertragen werden, weil sie mit dem Wasserdampf eingeatmet werden können.
"Legionellen im Stadion sind eine unsichtbare Gefahr und ein völlig unerforschtes Thema."
Experten sagen, dass sich in der Vergangenheit ganz sicher Profis mit Legionellen infiziert haben – allerdings hat das damals niemand gemerkt. Dazu passt, dass die Bundesligavereine ihre Spieler noch nie auf Legionellen oder Vorerkrankungen getestet haben.
"Es nicht wirklich lecker, wenn man einen Döner oder ein Fischbrötchen mit Fäkalkeimen essen muss. Und es kann auch krankmachen. Durchfall oder einen Magen-Darm-Effekt kann man sich als Fan auf alle Fälle holen."
Die meisten Stadien weisen die Vorwürfe von sich, anderen geben zu, dass sie Probleme mit Legionellen gehabt hätten, sich aber darum gekümmert hätten. Klar ist: Die Kontrollen in den Stadien müssten verschärft werden, bisher machen die Lebensmittelbehörden nur Rundgänge und nehmen nur selten Proben in den Stadien.