Hydrolate selber machenAlkoholfreier Gin und Blütenwasser aus der eigenen Küche
Alkoholfreier Gin und Pflanzenwässerchen fürs Gesicht – beides total hip gerade. Aber leider auch nicht gerade billig. Warum nicht selbst machen? Das geht nämlich ganz einfach und günstig. Unser Reporter Christian Schmitt erklärt in dieser Ausgabe Netzbasteln, wie ihr solche Hydrolate einfach zu Hause herstellt.
Hydrolate, das sind Pflanzenwasser, die bei Wasserdampfdestillation entstehen. In diesen Wässerchen sind dann alle wasserlöslichen Pflanzeninhaltsstoffe drin, erklärt unser Reporter Christian Schmitt, plus: Spuren von ätherischen Ölen. Aber eben nur Spuren, keine hohen Konzentrationen, weshalb diese Hydrolate auch so gut hautverträglich und trinkbar sind.
Hydrolate selbst herzustellen, ist einfach und günstig
Destillieren ist ein Trennverfahren, bei dem durch Hitze und Verdampfen die wasserlöslichen Inhaltsstoffe aus Pflanzen getrennt werden. Alles, was ihr dafür braucht, habt ihr in eurer Küche, sagt Christian:
- ein Topf mit Deckel
- ein feuerfester Untersatz
- eine Schüssel
- etwas Wasser
- etwas Eis – als Würfel oder crushed
Als Untersatz hat Christian sich einen Dampfkorb aus dem Asiamarkt besorgt. Aber auch ein einfacher Backstein würde es schon tun, meint er.
Dazu kommen dann noch die Pflanzen – je nachdem, was ihr machen wollt. Für den alkoholfreien Gin braucht ihr sogenannte Botanicals, also Zutaten wie Kräuter, Beeren oder Gewürze, die dem Hydrolat dann Aroma verleihen. Christian benutzt für seinen Test einen guten Esslöffel voller Wacholder, Rosa Pfeffer, Hibiskus und Kardamom. Für das Blütenwasser hat er sich Lavendel ausgesucht – der hat entzündungshemmende und beruhigende Eigenschaften, neben vielen anderen positiven Effekten.
Durch Kondensation entsteht das Hydrolat
Christian füllt den Topf mit etwa einem Liter Wasser, legt sein Lavendelpflänzchen rein, das er für gerade mal einen Euro gekauft hat, und lässt das Ganze rund eine halbe Stunde köcheln. In den Topf legt er seinen Dampfkorb und stellt die Schüssel darauf. Der Deckel des Topfes läuft oben ein bisschen trichterförmig zu. Den setzt er zum Schluss einfach falsch herum auf den Topf und legt dann Eis oben drauf. Fertig ist die Hydrolatmaschine!
Den Rest erledigt die Kondensation: Beim Kochen steigt der Dampf im Topf auf, sammelt sich an dem kalten Deckel, läuft daran nach unten und tropft schließlich in eure Schüssel. Die Flüssigkeit, die sich dort sammelt, ist eurer Hydrolat. Ein paar Wochen ist das dann haltbar, sagt Christian, obwohl der Wasserdampf nicht alle Keime abtötet. Sein Tipp: Wenn es länger halten muss, könnt ihr euren Gin oder euer Pflanzenwässerchen ganz einfach einfrieren, als Eiswürfel zum Beispiel.
Wenn ihr wissen wollt, wie der Hydrolat-Versuch im Deutschland-Funk-Nova-Studio geklappt hat und wie Christians Gin am Ende schmeckte, klickt auf den Play-Button und hört euch das ganze Gespräch an.