Horrorjob TopmodelWarum wir uns immer noch blenden lassen
Wie viele Mädchen unbedingt Model werden wollen, zeigt immer wieder der Erfolg von "Germany’s Next Topmodel". In der Ab 21 erzählt das Topmodel Anne-Sophie Monrad von den Schattenseiten des Jobs und die politische Influencerin Vivien Wysocki erklärt, was so viele Menschen am Modeln fasziniert.
"Ich habe mich konstant in meinem Körper unwohl gefühlt."
Ein Jetset-Leben, viel Geld und internationale Aufträge: Das Topmodel Anne-Sophie zehn Jahre lang das Leben geführt, wovon viele Menschen träumen. Sie wurde mit 17 Jahren bei einem Dorfwettbewerb entdeckt und bekam sofort einen Modelvertrag. Damals war Modeln ihr Traum.
Doch der vermeintliche Traumjob hat sich für Anne-Sophie schnell zum Horrorjob entpuppt. Vor allem ihre körperliche Gesundheit und ihr soziales Leben hätten stark gelitten. Sie erzählt von dem Moment, in dem ihr klar wurde, dass es so nicht weitergehen kann, und warum sie trotzdem zehn Jahre lang modelte.
Was "Germany's Next Topmodel" vom echten Modeln unterscheidet
Die Erfahrungen von Vivien Wysocki fallen etwas anders aus. Auch sie arbeitet als Model, allerdings überwiegend für Foto-Shootings. Die Schattenseiten des Business kenne sie nicht aus eigener Erfahrung, sagt sie. Doch den seit 16 Jahren anhaltenden Hype um die Model-Casting-Show "Germany's next Topmodel" kann die politische Influencerin nachvollziehen. Sie selbst schaue die Sendung – "aber nur zur Unterhaltung."
"Hinter dem Wunsch, Model werden zu wollen, steht meistens: Ich will berühmt werden, ich will viel Geld verdienen, und ich will gut aussehen."
Auch wenn Vivien Wysocki nie bei "GNTM" mitgemacht hat, so hat sie schon mit einigen ehemaligen Kandidatinnen über ihre Erfahrungen dort gesprochen – und kennt auch selbst die Modelrealität. In der Sendung spricht sie darüber, was sie glaubt, warum die Show so beliebt ist, was das dort gezeigte mit der Topmodel-Realität zu tun hat und warum es für manche Menschen immer noch ein Traumjob ist.
Zahlen zum Thema:
- Rund 2,49 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer ab drei Jahren sahen die siebte Folge der 16. Staffel "Germany’s Next Topmodel". In der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen schauten rund 1,65 Millionen Personen die Sendung. Das Finale 2020 lockte insgesamt 2,5 Millionen Zuschauer vor die Fernsehgeräte.
- Bei einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes YouGov im Jahr 2018 gaben 65 Prozent der Teilnehmenden an, dass "GNTM" nicht authentisch sei. Zudem stimmten 74 Prozent der Befragten der Aussage zu, dass dort falsche Schönheitsideale vermittelt würden.
- Das deutsche Topmodel Heidi Klum landete im vergangenen Jahr auf Platz 82 der jährlichen Liste der meistverdienenden Promis der Welt. Laut dem Wirtschaftsmagazin "Forbes" verdiente sie im Jahr davor rund 32,4 Millionen Euro – und damit mehr als jeder andere deutsche Promi.
Lasst euch helfen!
Wenn ihr an einer Essstörung leidet oder ein lieber Mensch oder Familienmitglied daran erkrankt ist, könnt ihr euch an verschiedene Beratungsstellen wenden. Eine Auswahl:
- Waage e.V. – Fachzentrum für Essstörungen in Hamburg
- Therapienetz Essstörung
- Cinderella e.V.
- Viele Informationen rund um das Thema findet ihr außerdem auf der Website der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).