Hoher GoldpreisGeld in Gold investieren – aber nicht nur
Ein Wirtschaftsexperte rät: In Gold zu investieren kann sinnvoll sein – aber nur als Teil der Gesamtstrategie. Dass der Preis weiter steigt, ist nicht garantiert.
Der Goldpreis ist so hoch wie selten, allein 2020 ist er um 30 Prozent gestiegen. Da der Preis von Angebot und Nachfrage bestimmt wird, muss bei ähnlich hohem Angebot die Nachfrage stark gestiegen sein. Wenn gerade so viele Gold kaufen – soll ich dann auch?
Daniel Stelter, Unternehmensberater, Speaker und Buchautor sagt: Gold kann Teil einer breit aufgestellten Anlagestrategie sein. Vieles sei besser als das Geld einfach auf dem Konto oder Sparbuch rumliegen zu lassen, wo es keine Zinsen bringt und bei Inflation im schlimmsten Fall sogar jährlich an Wert verliert. Einen Teil des Geldes in Gold zu investieren, könne also sinnvoll sein.
"Das Grundproblem in Deutschland ist: Die meisten lassen ihr Geld auf dem Konto oder Sparbuch rumliegen."
Für alles, was man hat, Gold zu kaufen – davon hält Daniel Stelter nichts, denn es gibt keinen Automatismus, dass der Goldpreis immer weiter steigt. Ein Beispiel: Obwohl der Goldpreis gerade extrem hoch ist, würden diejenigen, die jetzt verkaufen, inflationsbereinigt immer noch Geld verlieren, die ihr Gold Anfang der 80er-Jahre gekauft haben, als der Goldpreis real noch höher war als heute.
Neben der Hoffnung auf Wertsteigerung spielt für manche eine weitere Motivation eine Rolle, Gold zu kaufen: gewappnet zu sein für eine Inflation. Denn Gold gilt als relativ inflationssicher. Es gibt allerdings Überlegungen, Gold zu besteuern. "Und Gold als Geldanlage bleibt spekulativ", analysiert die Stiftung Warentest.
Gold auf Papier, Gold als Barrren
Wer Gold kaufen will, kann das zum Beispiel in Form eines Fonds tun. In diesem Fall hält man niemals eine Münze oder gar einen Barren in der Hand. Letztere können aber auch gekauft werden, was Nach- und Vorteile hat.
Der Nachteil: Die Münzen oder Barren müssen sicher aufbewahrt werden. Der Vorteil: Bei einem vielleicht irgendwann eingetretenen Zusammenbruch des Finanzsystems könnte physisches Gold (und andere Waren) seinen Wert behalten oder sogar noch gesteigert haben, während alle Buchwerte verschwunden sind.
"Man sollte nicht hin- und herhandeln, sondern bei einer Strategie bleiben. Also nicht einfach auf ein Thema drauf springen, nur weil man es einmal im Radio gehört hat."
Dass der Staat Privatleute enteignet und das Gold einkassiert, hält Daniel Stelter in einer Demokratie für unwahrscheinlich. Beispiele dafür gibt es in der Geschichte aber einige.