Das Kyoto-ProtokollKampf dem Klimawandel
Vor 20 Jahren, im Dezember 1997, wurde der Grundstein für einen weltweiten Klimaschutz gelegt: Erstmals formulierte das Kyoto-Protokoll rechtsverbindliche Klimaschutzziele.
Der Klimawandel nimmt einen immer größeren Platz auf der Agenda der internationalen Politik ein. Mehr und mehr wird klar, dass ohne eine erfolgreiche weltweite Klimapolitik menschliches Leben vermutlich drastische Veränderungen erfahren wird.
Nach fünf Jahren Vorbereitung trafen sich im Dezember 1997 - also vor 20 Jahren - die Delegationen von 158 Vertragsstaaten im japanischen Kyoto zu einer Klimarahmenkonvention: Rund 2300 Delegierte, 3900 Vertreter von Nichtregierungsorganisationen und etwa 3700 Medienvertreter nahmen an der zehntägigen Konferenz teil.
Am Ende wurde das Kyoto-Protokoll unterzeichnet, mit dem sich die Vertragsstaaten verpflichteten, ihren Ausstoß von Treibhausgasen zu senken. Als Zielmarke wurde festgesetzt, dass der CO2-Ausstoß ab 2008 um 5,2 Prozent unter das Niveau des Basisjahres 1990 sinken muss.
Nach komplizierten Ratifizierungsprozessen in den jeweiligen Parlamenten trat das völkerrechtlich verbindliche Abkommen am 16. Februar 2005 in Kraft. Seither haben sich die meisten Staaten an die Richtwerte gehalten, dennoch ist der Ausstoß von Treibhausgasen erheblich gestiegen, weil ehemalige Entwicklungs- oder Schwellenländer ökonomisch aufgeholt haben und mehr Schadstoffe ausstoßen.
Was ihr noch in Eine Stunde History hört:
- Mojib Latif, Klimaforscher vom Kieler Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung, schildert den momentanen Stand des Klimawandels
- Karl Steininger, Volkswirtschaftler an der Karl-Franzens-Universität in Graz, hat sich mit den Kosten beschäftigt, die der Klimawandel für Österreich verursacht
- Der Deutschlandfunk-Umweltexperte Georg Ehring über Erfolge und Misserfolge der Konferenzen von Kyoto 1997, Paris 2016 und Bonn 2017
- Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte Matthias von Hellfeld über die Versuche seit der Antike Mensch und Umwelt in Einklang zu bringen