Gähnen und GehirnJe cleverer desto Gähn
Das Gehirn vom Menschen ist ziemlich fit. Darum gähnen wir viel länger als andere Säugetiere.
Ein klein wenig mehr als sechs Sekunden. So lange gähnt ein Mensch im Durchschnitt. Und damit sind wir die Gähn-Spitzenreiter unter den Säugetieren. Niemand gähnt länger.
Warum wir überhaupt gähnen, ist nicht ganz klar - vielleicht, um Sauerstoff in den Kreislauf zu pumpen.
"Wenn dein Gehirn viel leistet, braucht es eben auch viel Frischluft."
Eine Studie der State University in New York geht nun davon aus, dass das Gähnen die Durchblutung des Gehirns verbessert und es gleichzeitig kühlt. Wenn ein Gehirn viel leistet, dann braucht es eben auch viel Frischluft. Mäuse zum Beispiel gähnen im Durchschnitt nur 1,5 Sekunden lang.
Warum Menschen im internen Vergleich unterschiedlich lange gähnen, ist nicht klar. Manche brauchen deutlich länger als sechs Sekunden, andere sind mit ihrem Gähner schon in vier Sekunden durch.
Gähnen hat auf jeden Fall eine soziale Komponente: "Gähnen ist zum Beispiel auch wirklich ansteckend", sagt DRadio-Wissen-Reporterin Anna Kohn, "und wir signalisieren damit, dass wir mit anderen zusammengehören."
Youtube gucken für die Wissenschaft
Für ihre Untersuchung sind die Wissenschaftler übrigens nicht in die freie Wildbahn gegangen, um Tiere zu beobachten. Sie haben sich vor Youtube gesetzt und sich dort Videos von gähnenden Tieren angeguckt, zum Beispiel von Mäusen, Katzen, Füchsen, Walrössern, Elefanten, Affen und von Menschen. Und dann haben sie die Zeit gestoppt.
Für uns ist das natürlich ein hervorragender Grund, euch dieses Video mit vielen gähnenden Tieren zu zeigen: