Depressionen"Da wurde mir viel Hilfe angeboten"
Marleen hat irgendwann keine Lust mehr aufzustehen, sie geht nicht mehr zur Uni. Irgendwann bricht sie zusammen. Ihr Freund Jonas braucht eine Weile, um zu verstehen, was los ist: Marleen hat Depressionen.
Als Jonas und Marleen sich kennenlernen, war eigentlich alles ganz normal. Die beiden haben große Freundeskreise, gehen regelmäßig feiern. Marleen studiert, Jonas ist Webdesigner. Doch Marleen weiß schon länger, dass etwas nicht stimmt: "Also ich hab's lange Zeit hinbekommen, abends einfach fit und nett und lustig und offen zu sein, und es war aber definitiv schon so, dass ich meinen Alltag schon nicht mehr hinbekommen habe."
Marleen geht es schlecht
Bis Jonas das merkt, vergeht ein bisschen Zeit. Im Nachhinein sagt er: "Ich wusste, sie hat Probleme, aber dadurch dass ich es nicht täglich von morgens bis abends erlebt habe, waren die Situationen einfach für mich nicht da und ich hab es einfach nicht so ernst genommen." In dieser Zeit geht es Marleen schon richtig schlecht. An manchen Tagen steht sie gar nicht mehr auf. In der Uni war sie schon lange nicht mehr.
"Noch zwei Minuten bis ich los muss und dann saß ich einfach zehn Minuten starrend in der Küche, um festzustellen, dass schon zwei Stunden vergangen sind, dass schon vier Stunden vergangen sind."
Heute würde Jonas anders handeln
Marleens Freunde denken: Die hat einfach keine Lust auf die Uni. Dass Marleen an einer mittelschweren Depression leidet, ahnt da noch niemand - auch Jonas nicht. Als Marleens Eltern sich trennen, ändert sich die Situation. Ihre Probleme werden offensichtlicher. Jonas und ihre anderen Freunde sprechen vorsichtig mit Marleen, raten ihr, sich Hilfe zu holen. Im Nachhinein, sagt Jonas, hätte er seine Freundin mehr unterstützen müssen.
"Ich habe ihr immer gesagt, dass sie eine Therapie machen soll. Aber ich habe mich nie wirklich bewusst hingesetzt und gesagt: Okay, wir zwei suchen jetzt einen Therapeuten."