Hilfe durch GeruchStudie zeigt: Durch Schweiß können Angstzustände gelindert werden
Eine schwedische Studie hat herausgefunden, dass Angstzustände durch Geruch gelindert werden können. Neurowissenschaftler Henning Beck erklärt, warum es keine Rolle spielt, ob es sich um Angstschweiß oder Happy-Schweiß handelt.
Unser Geruchssinn ist der einzige unserer Sinne, der immer emotional ist. Aber wie funktioniert das mit dem Riechen eigentlich?
Zum Riechen haben wir einen Nervenstrang, den Riechkolben, der von der Nase ins Gehirn verläuft, erklärt Neurowissenschaftler Henning Beck. Im Gehirn gibt es dann einen Teil, der nur für das Verarbeiten von Gerüchen zuständig ist. Und dieser Teil des Gehirns sorgt wohl auch für das emotionale Einfärben von Gerüchen.
Dabei kann ein Geruch auch direkt die eigene Stimmung beeinflussen, sagt Henning Beck. Beispielsweise ist das der Fall, wenn wir nach Hause kommen. Da riecht die Wohnung so nach der eigenen Wohnung und wir bekommen direkt ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Weil die Wissenschaft diese Zusammenhänge schon kennt, soll nun mit der guten Eigenschaft von Geruch gearbeitet werden.
Angstzustände durch Geruch beeinflussen
Bei einer neuen schwedischen Studie haben Wissenschaftler*innen versucht, mit Geruch einen Therapieerfolg zu unterstützen. Während einer Achtsamkeitstherapie gegen Angstzustände unterstützte die Probant*innen der Geruch von Menschen. Die Riechproben wurden vorher von Menschen genommen, die einen fröhlichen Film oder einen Horrorfilm schauten.
"Fremde Körpergerüche triggern ein Entspannungsgefühl und Geborgenheitsgefühl, man ist dann nicht allein und das könnte mich dann schützen."
Das Ergebnis der Studie: Die Angstwerte der Studienteilnehmer*innen, die durch menschlichen Geruch unterstützt wurden, verringerten sich um 39 Prozent. Die Angstwerte der Kontrollgruppe ohne zusätzlichen Geruch verringerten sich nur um 17 Prozent. Dabei spielte die Art des Geruchs, also ob es Angstschweiß oder Happy-Schweiß ist, keine Rolle.
Laut, Henning Beck wird deshalb davon ausgegangen, dass Menschen sich einfach durch den Geruch von Menschen sicherer fühlen. Fremde Körpergerüche erzeugen im Gehirn also ein Entspannungsgefühl, weil suggeriert wird, nicht allein zu sein. Und dadurch ist auch immer ein gewisser Schutz gewährleistet, der zur Folge hat, dass weniger Angst empfunden wird.