High Intensity TrainingFit in 15 Minuten
Videos zu High Intensity Training - kurz HIT - sind grade auf YouTube heiß begehrt. Das Versprechen: statt einer Stunde Hanteln stemmen und Laufen reichen schon 15 Minuten Training. Die dafür aber bis zur völligen Erschöpfung.
DRadio-Wissen-Reporter Johannes Döbbelt ist viel unterwegs. Das Fitness-Studio in dem er angemeldet ist, sieht er höchstens alle zwei Wochen. Viel zu selten eigentlich. Ist aber auch zeitaufwendig so ein Training: hinfahren, aufwärmen, eineinhalb Stunden trainieren, duschen, nach Hause fahren. Da klingt HIT gleich viel machbarer. Zwei oder drei Mal pro Wochen werden sich schon irgendwo 15 Minuten auftreiben lassen. Gut, duschen muss Johannes dann immer noch, aber geschenkt.
Für sein Training hat sich Johannes einen Trimm-Dich-Pfad ausgesucht - oder Neudeutsch und stylisch: einen Street Workout Park. Dort trainiert Cornelius, der dem Einsteiger Johannes die besten Übungen für das HIT-Training erklärt:
"Zum einen mach ich meistens Klimmzüge, sonst mach ich ganz gern Liegestütze hier, weil man da noch in einen etwas anderen Bereich reingehen kann als auf dem Boden und Dips für den Trizeps find ich hier auch ganz gut."
Jede Übung macht Johannes bis er nicht mehr kann, das ist meistens so eine Minute lang, dann geht es ohne Pause zur nächsten Station. Und ja, so langsam merkt Johannes, dass es zu Ende geht mit seiner Kraft:
"Die letzte Übung sind die 'Dips', ich stütze mich mit den Händen auf zwei Stangen am Boden und drücke mich hoch. Das ist quasi wie Liegestütze, aber sehr viel anstrengender… ahh…nee Scheiße, das wird nichts, ich lieg schon aufm Boden."
Intensität an den Trainingsstand anpassen
Zum Schluss stehen noch Sprints auf dem Plan, schließlich soll auch das Herz-Kreislauf-System ein bisschen belastet werden. Vier mal 30 Sekunden so schnell rennen, wie es nur geht. Zwei Mal schafft Johannes das ganz gut. Beim dritten Mal merkt er ein leichtes Stechen in der Brust. Nicht schlimm, aber auch nicht besonders angenehm. Vier Sprints sind für Johannes Trainingsstand dann doch etwas zu viel, sagt auch Sportmedizinerin Christine Graf.
"Leute, die eher bewegungsungewohnt sind und Muskelkater bekommen, weil sie eben jetzt plötzlich intensiv trainieren, werden’s nicht durchhalten."
Hat Johannes dann auch gemerkt. Aber trotzdem: für ihn war das Glücksgefühl nach dem High Intensity Training genau so groß wie sonst nach einem Abend im Fitness-Studio. Nur dass er diesmal wirklich nur 20 Minuten dafür gebraucht hat.