Das TiergesprächTödlicher Hasenkopf-Kugelfisch im Mittelmeer
Der Hasenkopf-Kugelfisch kam über den Suezkanal ins Mittelmeer. Er schmeckt gut. Aber wer ihn isst, kann sterben.
Der Hasenkopf-Kugelfisch breitet sich so schnell aus, dass schon von einer Pest gesprochen wird. Ursprünglich kommt der gut einen Meter lange Fisch aus dem Roten Meer, durch den Bau des Suezkanals 1869 schaffte er es ins Mittelmeer. Seit 2003 schwimmt er auch immer mal wieder in türkischen und griechischen Gewässern und vor der spanischen und italienischen Küste. Mehr als ein Dutzend Menschen sind durch das Gift des Hasenkopf-Kugelfischs im östlichen Mittelmeer schon gestorben - allerdings schon vor längerer Zeit, die Gefahren sind inzwischen bekannt.
"Die Fischer sind sich fast alle mittlerweile der drohenden Vergiftungsgefahr bewusst. Und sie wissen auch, wie der Fisch aussieht."
Beim Gift des Hasenkopf-Kugelfischs handelt es sich um Tetrodotoxin. Das ist ein hoch potentes Nervengift, das die Skelettmuskulatur und die Atemmuskulatur lähmt. Das Perfide daran: Das Opfer bekommt bei vollem Bewusstsein mit, wie es durch Atemstillstand stirbt. Ein Gegenmittel gibt es nicht. Wer aber über 24 Stunden hinweg künstlich beatmet wird, hat Chancen. Dann lässt das Gift wieder nach.
Ausgewachsene Hasenkopf-Kugelfische sind durch ihren Kopf zu erkennen. Der ähnelt tatsächlich ein bisschen einem Hasen, weil er so in die Länge gezogen ist. Außerdem hat er die typischen Stacheln, mit denen sich Kugelfische bei Gefahr schützen, indem sie sich mit Wasser vollsaugen bis sie buchstäblich kugelrund sind. Die Stacheln stehen dann kreisrund ab, wodurch viele Angreifer wieder von ihnen ablassen, weil sie sich sonst verletzen würden.
Die Gefahr ist gering
Hasenkopf-Kugelfische sind zwar für die Fischer sehr ärgerlich, weil sie ihnen die Tintenfisch wegfressen und ihnen obendrein die Netze zerbeißen. Die scharfen Zähne sind für Menschen beim Baden aber wohl eher keine Gefahr, denn Hasenkopf-Kugelfische greifen von sich aus keine Menschen an, kommen in einem Bereich von 10 bis 100 Metern Tiefe vor und außerdem ist das Maul der Fische so klein, dass ein Zeh oder Finger kaum rein passt.