Haldern Pop FestivalGänsehaut-Effekt mit Kate Tempest
Sie braucht weder Bombast-Show noch Tanzeinlagen, um ihr Publikum zu bannen. Die britische Rapperin Kate Tempest zieht wie ein Sturm über die Bühne des Haldern-Festivals.
Mit 6000 Besuchern ist das Haldern Pop Festival ein eher kleines seiner Art. Dafür aber ein ganz Feines. Denn oft gilt: erst Haldern und dann die (Musik-)Welt. Wer hier im intimen Rahmen auftritt, hat oft das Zeug zum Superstar. Eine heiße Kandidatin im Jahr 2015: Kate Tempest. Unserer Reporterin Raffaela Jungbauer hat die englische Künstlerin in jedem Fall den Boden unter den Füßen weggezogen.
"Kate Tempest hat mich mit ihren Worten und ihrer Ausstrahlung wirklich auseinandergepflügt und wieder zusammengesetzt. Ganz vielen Leuten um mich herum ging es genauso. Alle waren fassungslos."
Optisch entspricht Kate Tempest dabei keinerlei Klischee: Da steht ein ungeschminktes Mädel in alten Jeans und altem Shirt auf der Bühne und beweist wieder einmal: Wer wirklich etwas zu sagen hat, braucht weder Visuals, noch Orchester oder Tänzer.
Kurze Wege, gute Musik
Und sonst so? Freitag spielten sich auf den zwei Bühnen Olli Schulz, Bernd Begemann und gleich zum Start am Samstagnachmittag Heisskalt aus Stuttgart. Für die Zuschauer artet dieses Programm nie in Stress aus. Denn die Laufwege sind kurz, sagt Raffaela. Und direkt neben den Bühnen liegt der Campingplatz. Selbst wer eine harte Nacht hatte, sollte es also schaffen, sich zum nächsten Auftritt zu schleppen.
Eine weitere Entdeckung beim Haldern: Soak, eine junge irische Songwriterin aus Irland, die auf der Insel schon seit einiger Zeit gehypt wird. In Haldern ist sie gleich zweimal aufgetreten: Abends im Spiegelzelt und mittags etwas außerhalb des Festivals in einer Kirche - und die war so voll, dass die Besucher selbst dort ins Schwitzen kamen.
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- Haldern Pop zwischen Konsens und Nischenmusik | Artikel auf derwesten.de