Greenpeace-TestWie grün sind unsere Gadgets?
Worauf achtet ihr, wenn ihr euch ein neues Smartphone kauft? Die Marke? Die technischen Daten? Das Design? Oder achtet ihr auch auf die Ökobilanz? Wenn euch die interessiert, könnte der neue "Greenpeace Guide to Greener Electronics" helfen.
Greenpeace hat sich angeschaut, wie umweltfreundlich es bei 17 verschiedenen Herstellern von Laptops, Smartphones und anderen elektronischen Geräten zugeht, und zwar in drei Kategorien: Einsatz von erneuerbaren Energien, Verwendung von Chemikalien und das Recycling von Rohstoffen. Außerdem hat Greenpeace getestet, wie gut sich Smartphones, Tablets und Laptops reparieren lassen.
Fairphone ist die Nummer eins
Auf dem ersten Platz landet die Nischenmarke Fairphone aus den Niederlanden. Die stellen das gleichnamige Fairphone her. Das ist ein modular aufgebautes Smartphone, das aus einem Grundmodul besteht, auf das man Bausteine für Kamera, mehr Speicher oder mehr Rechnerleistung aufstecken kann.
"Das Fairphone spart wertvolle Rohstoffe und Energie, weil ihr nicht immer gleich das ganze Telefon wegschmeißt, sondern euch im Idealfall nur neue Module zulegt."
Platz zwei geht an Apple. Der Konzern hatte in der Vergangenheit viel Kritik für seine Arbeitsbedingungen eingesteckt, achtet aber seit einigen Jahren mehr auf die Einhaltung von gewissen Mindeststandards. Apple will zudem künftig alle Datenzentren, alle Büros, die komplette Lieferkette mit erneuerbarer Energie versorgen.
Auf den Plätzen drei und vier im grünen Ranking liegen Dell und HP. Deren Geräte könnt ihr laut Greenpeace gut reparieren und aufrüsten.
Buhmänner in der Ökobilanz: Samsung, Huawei und Co
Smartphones, Laptops und Tablets von Samsung landen auf den hinteren Plätzen. Samsungs Geräte werden in Ostasien vor allem mit klimaschädlichem Kohlestrom produziert. Samsung hat 2016 mehr als 16.000 Gigawattstunden Energie verbraucht, nur 1 Prozent stammt aus erneuerbaren Energien.
Greenpeace kritisiert auch die chinesischen Firmen Huawei, Oppo und Xiaomi. Die bauen Wegwerfhandys, die maximal zwei Jahre genutzt werden. Das fällt vor allem deshalb so ins Gewicht, weil diese Firmen aktuell ein Viertel der weltweit verkauften Smartphones produzieren.
Aber auch Apple und Microsoft schneiden, was die Reparierbarkeit ihrer Geräte angeht, eher schlecht ab. Und obwohl viele Firmen das früher zugesagt haben, verzichten nur Apple und Google konsequent auf umwelt- und gesundheitsschädliche Chemikalien wie PVC und Flammschutzmittel mit Brom.
"Auch, wenn Greenpeace das so sieht: Die Ökobilanz ist nicht alles, funktionieren sollte euer neues Smartphone schon."
Die Firma Fairphone, die Greenpeace auf dem ersten Platz sieht, macht zwar in puncto Ökobilanz vieles richtig, scheint aber mit Technik und Kundenservice so eklatante Probleme zu haben, dass sie bei Trustpilot von Kunden mit nur 1 von 5 Sternen bewertet wird. Dort klagen viele Kunden über nicht beantwortete Mails, lange Reparaturzeiten von über drei Wochen und technische Schwächen.
- Auf jeden Mensch kommt ein Gerät | Nachhaltigkeit bei Smartphones