Graphic NovelHochkultur in Comicbildern
1500 Seiten hohe Literatur auf 150 Comicseiten. Der Comiczeichner Nicolas Mahler hat das geschafft und aus dem "Mann ohne Eigenschaften" eine Graphic Novel gezaubert. Dafür wird er nun von den Feuilletons gefeiert.
Robert Musils Mann ohne Eigenschaften wandert durch Kaffeehäuser und Paläste, sieht aus wie ein Ei und hat eine Würstchennase - jedenfalls in der Comicadaption von Nicolas Mahler. Er skizziert die Geschichte so pointiert, dass daraus ein ganz eigener Humor erwächst. Sein Verleger findet es super: In den vergangenen drei Jahren hat der Suhrkamp-Verlag acht Comics veröffentlicht, die Hälfte davon hat Nicolas Mahler gezeichnet.
"Comic ist Literatur und Kunst überlegen"
Nicolas Mahler kassiert viel Lob, aber auch viel Kritik für seine Arbeit: Seine Comics hätten einerseits keinen literarischen Wert, andererseits viel zu viel Text, schimpfen Germanisten und Kunstliebhaber. Mahler ist's egal. Den Kritikern fehle Textverständnis und visuelle Intelligenz, schmettert er die Kritik ab.
"Ich muss mich nicht rechtfertigen, ich sag einfach: Comic ist die höhere Kunstform und die Literaturwissenschaften und Kunstwissenschaften müssen beweisen, warum es nicht so ist."
Ein Interview mit Nicolas Mahler hört ihr auch im Corsogespräch vom Deutschlandfunk: Zeichnen, sodass es Spaß macht.