KI-WettbewerbGoogle sucht Weltverbesserer
Mit 25 Millionen Euro will Google Projekte zum Thema Künstliche Intelligenz fördern. Bedingung: Die Ideen müssen dem Wohle der Gesellschaft dienen.
Jeder kann mitmachen bei der "Google AI Impact Challenge". Google richtet sich mit dem Wettbewerb nicht speziell an KI-Experten, sondern auch an Universitäten, kleine NGOs oder Aktivisten.
Der Tech-Riese ist auf der Suche nach neuen Ideen, die der Konzern selbst noch nicht auf dem Schirm hat und die nicht in erster Linie kommerziell sind. Stattdessen sollen die Vorschläge der Menschheit zugutekommen. Denkbar wäre zum Beispiel eine Software, die Zoologen hilft, Wale zu tracken. Oder eine Anwendung, die vorhersagt, welche Gebiete durch Waldbrände gefährdet sind.
Zusätzlich zu den Fördergeldern von bis zu 25 Millionen Euro will Google auch mit Experten beraten und Rechenkapazität in der Cloud zur Verfügung stellen.
Verfassung zum ethischen Umgang mit KI
Der Wettbewerb sei auch ein Stück weit PR, sagt Netzreporterin Martina Schulte. Google lenke damit unter anderem davon ab, dass der Konzern mit dem Militär zusammenarbeite und das auch weiter vorhabe, wie "The Verge" schreibt. Dennoch hat sich Google eine Art Verfassung zum Umgang mit KI gegeben, das "AI for Social Good program", also "KI zum Wohle der Gesellschaft". Darin steht unter anderem, dass das Unternehmen keine KI-Waffen entwickeln wird.
"Der Wettbewerb ist auch erst mal ein Stück gute PR-Arbeit."
Das Problem ist: KI-Technologien, die schon entwickelt wurden, können natürlich auch militärisch genutzt werden oder auch, um die Überwachung weiter voranzutreiben. Dafür haben viele Techkonzerne in den letzten Monaten Kritik einstecken müssen.
- Google hilft Pentagon bei Drohnen-Technik | Google unterstützt das US-Verteidigungsministerium mit seiner Künstlichen Intelligenz für ein Drohnen-Programm. Dafür gibt’s viel Kritik, auch von Google-Mitarbeitern.
- Sexistische Übersetzungen bei Google Translate | Die automatische Übersetzung von Google versieht manche Berufe automatisch mit der weiblichen beziehungsweise männlichen Form.
- Künstliche Intelligenz gegen Mobbing | Cybermobbing ist ein echtes Problem – auch auf Instagram. Deshalb will das Unternehmen Beleidigungen per Software bekämpfen.