Glenn GreenwaldDer Mann hinter Edward Snowden
Glenn Greenwald wird für sein Buch "Die globale Überwachung. Der Fall Snowden, die amerikanischen Geheimdienste und die Folgen" mit dem Geschwister-Scholl-Preis ausgezeichnet. Der Journalist hatte die Geheimdokumente von Edward Snowden für den britischen Guardian veröffentlicht. Seither lebt er zurückgezogen.
Zu der Preisverleihung wäre er am liebsten gar nicht selbst gekommen. Greenwald ist viel schüchterner, als man denken würde. Seit er dabei geholfen hat, die Snowden-Dokumente zu veröffentlichen, verlässt er sein Haus in Brasilien kaum noch.
"Glenn Greenwald ist ein kleiner, unscheinbarer Mann. Inzwischen wird er auf der Straße erkannt und das ist ihm gar nicht recht."
Aber es ist Glenn Greenwald wichtig nach Deutschland zu kommen. Er findet es nämlich ziemlich gut, wie hier auf die Brisanz der Dokumente reagiert wird. Dass sich Deutschland im Gegensatz zu anderen Ländern engagiert um eine Aufklärung des NSA-Skandals kümmert, und dass viel über Datenschutz, Internetsicherheit und Privatsphäre diskutiert wird.
Greenwald fordert - Snowden sollte nach Deutschland kommen
Bei all dem Lob für den NSA-Untersuchungsausschuss im Bundestag sieht Greenwald aber auch die Grenzen in der Affäre. Er habe nie erwartet, dass von einem Ausschuss einer Regierung eine Lösung gefunden wird, die selbst Geheimdienste beschäftigt und mit den Amerikanern zusammen arbeitet.
"Zu denken, dass ein so enger Verbündeter, wie Deutschland Amerika ernsthaft angreifen würde, um die Vorgänge bis ins Letzte aufzuklären, wäre blauäugig."
Allerdings findet Glenn Greenwald, dass Edward Snowden nach Deutschland geholt werden sollte, um angehört zu werden. Er geht davon aus, dass der NSA-Untersuchungsausschuss über ausreichend viel Macht verfügt und Snowden schützen könnte. Auch wenn die USA und Deutschland ein Auslieferungsabkommen miteinander haben.