Gleichwertige LebensverhältnisseNeue Kommission für Stadt- und Landleben
Kein Internet, keine Jobs, keine Ärzte. Willkommen auf dem Land. Viele Menschen ziehen deshalb in die Stadt. Die Regierung will jetzt "gleichwertige Lebensverhältnisse" im ganzen Land und hat darum eine Kommission gebildet.
In den Großstädten könnten manche Menschen ihre Mieten nicht mehr zahlen, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel im letzten Jahr auf einer Wahlkampfveranstaltung. In den ländlichen Gebieten sorgten sich Bürger um den öffentlichen Nahverkehr, die ärztliche Versorgung oder den Zugang zum Internet. "Dabei schreibt das Grundgesetz die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in ganz Deutschland vor", so die CDU-Chefin. Eine Kommission soll jetzt nachbessern.
Gleichwertige Lebensverhältnisse
Die Regierung hat darum jetzt eine Kommission für "gleichwertige Lebensverhältnisse" gebildet. Aber wie man diese Gleichwertigkeit messen und erreichen will muss die Kommission selbst erst klären, sagt Panajotis Gavrilis aus dem Deutschlandfunk-Hauptstadtstudio. Die Faktoren könnten ja Mieten, Kita-Angebote, die Nähe zu Ärzten und vieles mehr sein.
"Mit der Vergleichbarkeit von Stadt und Land wird es schon schwierig. Das wird die Aufgabe der Kommission sein, das zu klären."
Den Vorsitz in der Kommission hat Bundesinnenminister Horst Seehofer. Co-Vorsitzende sind die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft Julia Klöckner und Familienministerin Franziska Giffey. Auch die Länder und die kommunalen Spitzenverbände sollen mitwirken und Vertreter aus der Wissenschaft oder der Wirtschaft dürfen beratend tätig sein. Die Erwartungen an diese Kommission seien hoch, sagt Gavrilis. Auch weil sich die Bundesregierung dieses Thema zur eigenen Agenda gemacht habe.
Stadt gegen Land
Die Kommission will Ungleichheiten und Probleme in den Regionen erkennen und gemeinsam dagegen angehen. Die Stadt sei damit auch gemeint, aber stehe weniger im Fokus, sagt Gavrilis. Aber Ballungsräume brauchen auch Unterstützung, sagt der Deutsche Städtetag. Den Plan für die Kommission skizziert Gavrilis so: "Sie macht Vorschläge, dann gibt es einen Abschlussbericht bis Herbst 2020 und mit diesen Vorschlägen soll dann, bis zum Ende der Legislaturperiode, sichtbar werden was sich verbessert hat." Es werde also noch etwas dauern, so der Korrespondent.
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