CoronaschnelltestsTeste sich wer kann – bald auch zu Hause

Nach vielen Diskussionen hat Gesundheitsminister Jens Spahn nun zugestimmt, dass Corona-Schnelltests in Apotheken verkauft und zuhause von jedem und jeder selbst durchgeführt werden können. Nur: Zu kaufen gibt es die Schnelltest noch nicht.

Das Go vom Bundesgesundheitsministerium ist da, die Tests sind es aber noch nicht. Nach vielen Diskussionen hat Jens Spahn nun zugestimmt, dass Corona-Schnelltests in Apotheken verkauft und zuhause von jedem und jeder selbst durchgeführt werden können. Allerdings müssen die Tests, die die vielen unterschiedlichen Hersteller auf den Markt bringen wollen, selbst zunächst getestet werden, bevor sie offiziell für den Verkauf freigegeben werden.

Mindestens einer der Coronatests sollte bald frei verkäuflich sein

Das passiert in Prüfgesellschaften, wie zum Beispiel bei der Dekra oder beim TÜV. Dort wird unter anderem überprüft, ob der Test für Laien handhabbar und der Beipackzettel verständlich ist. Erst dann wird ein CE-Kennzeichen vergeben, was bedeutet, dass ein Produkt in der EU verkauft werden darf.

"Ein Test hat das Zertifikat vom TÜV Süd schon bekommen – welcher das ist, ist noch nicht bekannt. Aber es ist wahrscheinlich, dass es diesen Test bald in der Apotheke zu kaufen geben wird."
Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Grit Eggerichs über die bald freiverkäuflichen Corona-Schnelltests (Stand: 9.2.2021)

Viele Hersteller, unterschiedliche Methoden

Bei den Tests handelt es sich um Schnell- und Antigentests, die man bisher für rund 40 Euro in Testzentren machen konnte. Sie funktionieren per Abstrich an der Innenseite der Nase. Andere Selbsttests, die auf die CE-Kennzeichen warten, sind zum einen ein "Gurgeltest" und ein "Spucktest", bei denen tatsächlich nur gegurgelt bzw. ins Röhrchen gespuckt werden muss. Die Hersteller werben damit, dass das viel einfacher sei als der Test per Abstrich.

"Virologen sagen: Gerade hochansteckende Personen, also die mit hoher Viruslast, werden von den Schnelltests gut erkannt."
Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Grit Eggerichs über die bald freiverkäuflichen Corona-Schnelltests

Gesundheitsamt akzeptiert nur PCR-Tests

Der Vorteil eines Schnelltests liegt auf der Hand: Er ist einfacher durchzuführen als ein PCR-Tests, bei dem ein Abstrich in der Nase gemacht wird, und er nimmt keine Laborkapazitäten in Anspruch. Außerdem liegt das Testergebnis in weniger als einer Stunde vor. Der Nachteil ist, dass die Schnelltests nicht selten falsch-positive Ergebnisse liefern. Das Gesundheitsamt nimmt aber niemals einen Schnelltest als Grundlage für zum Beispiel eine Quarantäne, sondern ordnet nach einem positiven Schnelltest immer einen PCR-Test an. Erst wenn das auswertende Labor das positive Ergebnis bestätigt, gilt eine Person als infiziert.