GestenIch zeige, wer ich bin
Jordanische Forscher haben einen Algorithmus entwickelt, mit dem sie islamistische Terroristen auf Fotos und Videos identifizieren können - auch wenn sie vermummt sind. Und zwar anhand des Victoryzeichens. Einfache Gesten verraten viel über einen Menschen.
Das Victoryzeichen kommt ursprünglich aus dem englischsprachigen Raum. Winston Churchill hat das V-for-Victory-Zeichen im zweiten Weltkrieg geprägt und fast schon ikonisiert. Dass auch islamistische Terroristen das Handzeichen benutzen, liegt möglicherweise daran, dass jeder die Geste versteht.
Es gibt aber auch angeborene Gesten und dazu gehören Siegergesten. Kanadische Wissenschaftler haben dazu die Siegergesten von Judokämpfern verglichen, die 2004 bei den Olympischen Spielen und den Paralympics angetreten sind. Das Ergebnis: Die Gesten der Sieger waren immer gleich, egal ob sie sehen konnten oder blind waren - hochgerissene Hände, Brust nach vorne, Kopf nach hinten.
Mit Händen sprechen
Unsere Gestik ist Teil unserer Sprache, sagt DRadio-Wissen-Autorin Verena von Keitz. Mit Gesten unterstreichen wir das Gesagte, drücken unsere Gefühle aus und vermitteln Inhalte. Dabei ist unsere Gestik relativ unwillkürlich.
Gesten im kulturellen Vergleich
Italiener oder Spanier gestikulieren übrigens nicht mehr als wir Deutschen - sondern anders. Sie nehmen sich mehr Raum dafür, nutzen die ganzen Arme und sie unterstreichen mit ihren Gesten andere Satzteile. Im Englischen oder Deutschen betont die Geste den Ort, an den gehen möchte: "Ich gehe in den PARK." In romanischen Sprachen unterstreichen die Gesten das Verb: "Ich GEHE in den Park."