KosmetikGesichtsrasur: Dermaplaning kann der Haut schaden
Das Gesicht zu rasieren, wird als Beautytrend gefeiert. Das sogenannte Dermaplaning soll die Haut glätten und dafür sorgen, dass Pflegeprodukte besser wirken. Aber: Wir können der Haut damit auch schaden. Eine Hautärztin empfiehlt eine andere Methode.
Dermaplaning, das ist gerade ein totaler Beautyhype auf Social Media. Falls es tatsächlich noch nicht in eure Timeline gespült wurde: "Derma" steht für Haut und "planing" ist Englisch für Glätten oder Abhobeln. Gemeint ist damit das Abschaben des Gesichts mit einem speziellen kleinen Rasierer, der an ein Skalpell erinnert. Das soll für den ultimativen Glow sorgen und das Make-up danach noch besser aussehen lassen.
Durch dieses Rasieren werden der feine Haarflaum auf dem Gesicht und auch tote Hautschuppen entfernt. Danach fühlt sich die Haut ähnlich glatt an wie nach einem Peeling. Beim Dermaplaning sollten wir aber ein paar Punkte beachten, damit die Haut tatsächlich strahlt – statt Schaden zu nehmen.
Dermaplaning: Nicht für jeden Hauttyp geeignet
Das Wichtigste: Dermaplaning eignet sich nicht für jeden Hauttyp, sagt die Dermatologin Yael Adler. Besonders Menschen mit empfindlicher Haut, mit Akne oder Hauterkrankungen wie Rosazea sollten auf die Gesichtsrasur verzichten. Denn beim Rasieren wird immer auch die oberste Hautschutzbarriere beschädigt, warnt Yael: "Die Frage ist: Hält meine Haut das aus? Bei empfindlichen Häuten kann es auf jeden Fall Probleme machen."
"Wenn man mit einer Klinge über die Haut fährt, ist das so ähnlich wie beim Rasieren: Das schädigt immer die oberste Hautschutzbarriere."
Grundsätzlich sollte man beim Dermaplaning vorsichtig vorgehen und den dafür geeigneten Rasierer nur sehr sanft über das Gesicht bewegen, rät sie. Denn durch die Rasur können wir uns Mikroverletzungen zufügen, in die dann Hautbakterien gelangen können. Das kann Pickel, Eiterpusteln oder Reizungen verursachen.
Nach Behandlung richtige Pflege benutzen
Nach dem Dermaplaning sollten wir auch darauf achten, welche Produkte wir auf die Haut auftragen. Dermatologin Yael Adler empfiehlt, hier eher auf eine medizinische Pflege zu setzen wie Cremes mit hautähnlichen Lipiden. Die Produkte sollten keine Zusätze enthalten wie Duftstoffe, Farbstoffe, Konservierungsstoffe, Schaum oder Glitzer.
Eine Alternative zu Dermaplaning kann eine Laser-Behandlung sein, sagt sie. Der Vorteil: Die Haare im Gesicht lassen sich damit dauerhaft entfernen. Und solche Laser-Behandlungen bieten auch Hautärzt*innen an, also Fachleute. Probleme beim Lasern werden zwar berichtet, ihr selbst sind aber noch keine begegnet, sagt Yael.
Einfacher Tipp für Skin Glow: gesunde Ernährung
Wer eine strahlende und gesunde Haut haben will, der sollte vor allem auch auf die Ernährung achten, rät die Dermatologin. "Das Beste ist immer, wenn man seine natürliche Hautbarriere stärkt", so die Dermatologin. Dafür ist eher weniger mehr, meint sie. – Das empfiehlt Yael Adler:
- Gesicht mit Wasser und einem Handtuch reinigen: Das erhält den Säureschutzmantel. Teilweise ist die natürlich Hautbarriere durch zu viele oder zu intensive Waschungen geschwächt.
- Die Augenpartie mit einem geeigneten Make-up-Entferner reinigen.
- Nur die Stellen eincremen, die trocken sind und spannen. Hier sollten wir auch auf den Fettgehalt der Cremes achten und eine Creme auswählen, die unseren Hauttyp unterstützt, statt zu viel zu wollen.
- Gesund ernähren. Das bedeutet: Viele pflanzliche Lebensmittel und Eiweiß. Was nach Bedarf ergänzt werden kann, ist Vitamin D, Zink, Selen, Omega-3-Fettsäuren und bei Frauen auch Eisen.
- Schilddrüsen-Funktion überprüfen lassen.