Gesellschaft für WahlforschungBundestagswahl: Der Norden ist rot und der Süden bleibt schwarz
Ein Wahlergebnis genau in der Bandbreite der Umfragen und Ost und West sauber getrennt, sagt Sigrid Roßteutscher von der Deutschen Gesellschaft für Wahlforschung.
Nein, das Ergebnis der Bundestagswahl hat sie nicht überrascht, sagt Sigrid Roßteutscher. Das Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Union und SPD sei mit einem Vorteil für die SPD vorausgesagt worden. Gleiches gelte auch für das relativ starke Ergebnis für Bündnis 90/Die Grünen und die FDP insbesondere bei jüngeren Wahlberechtigten.
Digitalisierung als Erfolgsthema
Die Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Wahlforschung vermutet, dass der Digitalisierungswahlkampf der FDP bei jüngeren Wählenden erfolgreich war.
"Das Wahlergebnis lag genau in der Bandbreite dessen, was eigentlich alle Umfragen vorhergesehen haben."
Die Politologin weist darauf hin, dass hingegen CDU/CSU historisch bei den Wählenden jenseits des 70. Lebensjahrs richtig stark sind. Offensichtlich seien nun viele dieser älteren Stammwähler zur SPD gewandert.
"Das treueste Wählersegment der CDU hat Stabilität nicht bei der eigenen Partei gesucht, sondern bei der Konkurrenz, der SPD"
Beim Blick auf die Direktmandate und Erststimmenergebnisse zeige sich ein noch immer in Ost und Westdeutschland geteiltes Parteiensystem. Das Ergebnis der AfD ist fast dreimal so groß wie in Westdeutschland. Sie sagt: "Blau, blau, blau in Sachsen, viel auch in Thüringen, Sachsen-Anhalt. Sonst kein Blau mehr."
Trennung in Ost und West
Die Linkspartei im Osten Deutschlands liegt bei zehn Prozent. Darin zeigt sich für Sigrid Roßteutscher ebenso eine Trennung, wie in den traditionell schwachen Ergebnissen für FDP und Bündnis 90/Die Grünen in den Bundesländern im Osten.
Sigrid Roßteutscher merkt an, selbst, dass die Linke es im Endeffekt nicht geschafft habe, sei vor der Wahl immer im Bereich der Prognosen gewesen. (Stand 27.09.2021)