StammzellentransportChristian Rex: "Ich darf den Koffer nicht aus den Augen lassen"
Bei Blutkrebs kann eine Transplantation von Knochenmark und Stammzellen die letzte Chance für manche Patienten sein. Weil passende Spender schwer zu finden sind, gibt es weltweite Spenderdatenbanken. Ist ein geeigneter Spender gefunden, kann es also sein, dass Stammzellen oder Knochenmark von Deutschland nach Brasilien transportiert werden müssen. Worauf es bei so einem Transport ankommt, erzählt Christian Rex, ehrenamtlicher Stammzellenkurier.
Christian ist Journalist und transportiert als Nebenjob Stamm- und Knochenmarkzellen in einer Box von der Spenderklinik zum Patienten. Menschen, die Blutkrebs haben sind auf diese Spenderzellen angewiesen. Vereinfacht gesagt, produzieren diese Zellen im Körper des Patienten wieder gesundes Blut und das ist lebenswichtig.
Zwischen Entnahme und Transplantation dürfen maximal drei Tage liegen, Christian reist also unter Zeitdruck. Zuletzt hat er Stammzellen von Deutschland nach Brasilien transportiert – insgesamt 16 Stunden für einen Weg. Das ist eher die Ausnahme. Er reist häufiger in die USA, nach Kanada, Skandinavien und in die Niederlande. Die Transporte bedeuten für Christian eine besondere Anspannung.
Überwachter Transport für empfindliche Zellen
Die persönliche Begleitung ist nötig, damit die Boxen mit den Zellen sicher durch die Kontrollen kommen und nicht gescannt, beziehungsweise geröntgt werden. Außerdem muss die Temperatur überwacht werden. Stammzellen müssen bei zwischen zwei und acht Grad transportiert werden, Knochenmark bei etwa 15 Grad.
Nach der Übergabe der Spende geht es für Christian ab ins Hotelzimmer. Die erste Übernachtung wird in der Regel bezahlt und die Transporteure können bis zu fünf Tage verlängern. Christian ist allerdings ist nach einer Nacht wieder nach Haus geflogen - bis zum nächsten Transport.