Geplatzte TräumeNiederlagen: Warum wir immer wieder aufstehen sollten
Wir erfüllen uns endlich den Traum vom eigenen Unternehmen, der Hochzeit oder Weltreise und scheitern auf ganzer Linie. Warum wir nicht verzweifeln, sondern weitermachen sollten? Hört ihr in der der Ab 21.
Tanita ist 27, als sie das Haus ihres Opas erbt und beschließt, es gemeinsam mit ihrem Freund komplett zu sanieren und umzubauen. Als Paar stecken sie viel Arbeit und Mühe in die Verwirklichung ihrer gemeinsamen Vorstellungen. Doch drei Monate bevor sie heiraten wollen und auch noch mitten im Umbau des Hauses sind, trennen sich die beiden. Tanita steht auf einmal ohne Finanzierung und handwerkliche Unterstützung da – der Bau steht erst mal für sechs Monate still.
"So lange habe ich auch gebraucht, um mit dem Aus der Beziehung klarzukommen. Danach konnte ich langsam davon sprechen, dass ich darüber hinweg bin."
Mit Hilfe ihrer Eltern kommt sie nach und nach wieder auf die Beine und beschließt den Umbau ab jetzt selbst zu wuppen. Wie sie das geschafft hat, erzählt sie uns im Interview.
Sei mal mutiger, trau dich was und folge deinen Träumen, sagen uns Selbstliebe-Podcasts immer wieder. Nina hat genau das gemacht und ist damit ganz schön ins Wanken geraten: Sie eröffnet das Restaurant "What the Food" gemeinsam mit einer Freundin in Frankfurt am Main und möchte es zu einer Kette expandieren. Alles ist geplant, der Laden ist gemietet und dann springt der größte Investor ab. Nina ist nicht verheiratet, aber so muss sich für ihr Verständnis eine Scheidung anfühlen.
"Man hat eine Vorstellung, einen Traum und eine Lebensvision und die zerbricht aufgrund von unglücklichen Umständen. Zusätzlich steckte unser ganzes Lebenskapital in "What the Food" und wir hatten Probleme unsere eigene Miete zu bezahlen."
Heute ist Nina Unternehmensberaterin und sagt: "Hör bei schwierigen Entscheidungen immer auf dein Bauchgefühl."
Lebensziele sollten realistisch, aber ambitioniert sein
Träume und hochgesteckte Ziel sind wichtig für Menschen, sagt Psychologe Stefan Schelske. Er arbeitet am Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung und weiß, dass es Kraft kostet und anstrengend sein kann, Lebensträume loszulassen. Je wichtiger das angestrebte Ziel, desto größer ist die Trauer beim Scheitern. Dann sollten wir uns genügend Zeit nehmen, um das Erlebte zu verarbeiten.
"Irgendwann sollte eine Art Erholung einsetzen, die dazu führt, dass man offen wird für neue Anreize und Ziele. Dann kann man sich mit Kraft und Motivation auf neue Projekte stürzen."
Tipp von Stefan Schelske: Nach dem geplatzten Traum erst mal kleine Schritte machen und keine großen Erwartungen haben, was als Nächstes passieren muss. Also lasst euch nicht entmutigen, wenn etwas mal nicht so läuft, wie ihr es geplant habt.