Genug gequatschtWie wir Action in Freundschaften bringen
Von Alpakawanderung bis Bungee-Jumping – Milena mag es, wenn was los ist. Rebekka Knoll hat ein Buch über Freundschaften geschrieben und weiß, warum gemeinsames Kaffeetrinken nicht immer ausreicht.
Bungee-Jumping, Lasertag, Konzerte: Milena unternimmt mit ihren Freund*innen Sachen, an die sie später gemeinsam gerne zurückdenken. "Mich kann man eigentlich mit kaum etwas jagen", sagt sie. Sprich: Sie ist für alles zu haben. Ihren Freundeskreis beschreibt sie als eine sehr extrovertierte Truppe.
Café-Besuche und Barabende seien auch in Ordnung, aber die Abwechslung an Aktivitäten gefalle ihr einfach besonders gut. Ein guter Anlass dafür sind Geburtstage, das weiß Milena aus Erfahrung. Alle bis auf das Geburtstagskind planen, was sie gemeinsam unternehmen, und jede und jeder gibt Geld dazu.
"Die gemeinsamen Erlebnisse schweißen eben auch zusammen. Das sind halt Tage oder Ausflüge, von denen man später gerne erzählt."
Einmal ist dabei eine Alpakawanderung herausgekommen. Sie hat sich mit ihren Freund*innen auch schon aus einem Exit-Room befreit und einen Abend im Sponge-Bob-Musical verbracht. "Das Musical ist ganz liebevoll gemacht und für alle, die das als Kind gesehen haben", sagt Milena.
Events brauchen Recherche
Bevor es losgeht, macht Milena eine Internet-Recherche und klemmt sich dafür ein bisschen hinter den Laptop. Außerdem kennt sie noch Veranstaltungsroutinen, bestimmte Konzerte oder Festivals beispielsweise. Die Initiative für Events außerhalb der Reihe geht oft von ihr aus, aber keineswegs immer. Als ihr eine Freundin mal vorgeschlagen hat, einen Hip-Hop-Kurs zu machen, war Milena sofort dabei und blieb sogar länger als ihre Freundin dabei.
"Ich war viel begeisterter als sie und habe den Kurs über Jahre noch weitergemacht."
Rebekka Knoll und Rebecca Schild sind schon so lange befreundet – seit über 20 Jahren –, dass sie inzwischen ein Buch über ihre Freundschaft geschrieben haben. "Freunde fürs Leben" heißt es. Gespräche sind wichtig, findet Rebekka Knoll, gemeinsame Erinnerungen durch gemeinsame Unternehmungen zu schaffen, gehöre aber auch dazu.
"Wenn man sich immer nur unterhält, kann es auch passieren, dass die Freundschaft so ein bisschen rückwärtsgewandt wird."
In Liebesbeziehungen werde in der Regel mehr Aufwand betrieben, dabei könnten doch aber auch Freundschaften ein bisschen Kreativität und gemeinsamen Spaß gebrauchen. Gute Planung gehört dazu. Rebekka Knoll empfiehlt, gemeinsam eine längere Phase in den anstehenden Monaten zu blocken und da intensiver gemeinsam Zeit zu verbringen. Die Bereitschaft zur Veränderungen, zum Risiko und zur Verletzlichkeit müssten beide Seiten aufbringen – beginnend mit der Planung.
"Wir haben gemerkt, dass es einfach wichtig ist, auch immer wieder neue Erinnerungen zu generieren."