Generation ZWie wir leben und fühlen
Immer am Handy, auf Bestätigung angewiesen und irgendwie verunsichert. Sind wir Zoomer wirklich so? Eine Annäherung an die Generation Z mit Jannik, Jugendforscher Simon Schnetzer und ein paar beinahe klassischen Klischees.
Zur Generation Z gehören Menschen der Jahrgänge 1997 bis 2012. Abgekürzt heißen sie auch GenZ oder Zoomer. Diese Einordnung wird hauptsächlich in den westlichen Industrienationen verwendet. Die Zoomer sind alle mit dem Internet, Handys und mit Social Media aufgewachsen, das ist auch für Jannik ein auffälliges Merkmal. Er ist 24 Jahre alt und gehört genau zu dieser Gruppe. Oben könnt ihr ihn sehen. Er sagt: "Dieses Aufwachsen mit dem Internet wird die Generation schon total geprägt haben."
Insgesamt glaubt Jannik, dass die psychische Gesundheit seiner Generation labiler ist als die anderer Jahrgangsgruppen. Passende äußerliche Klischees sind für ihn Mittelscheitel und Rucksäcke des Herstellers Fjällräven.
"Ich habe schon das Gefühl, dass die Generation Z ein bisschen offener in die Zukunft blickt - vielleicht auch ein bisschen unsicherer."
Der Student hostet den Podcast "Runter vom Rasen – Der Comedy-GenZ-Podcast". Jannik glaubt, dass der Humor der GenZ anders ist, als der anderer Generationen. Anstelle des klassischen Witzes mit einer Pointe am Schluss, sind es eher Parodien, die Jannik lustig findet.
Zoomer haben ihren eigenen Humor
Das hat für ihn auch damit zu tun, dass der Humor vieler Zoomer von Social Media geprägt ist – besonders von Tiktok. Für Jannik ist die chinesische Plattform die GenZ-Plattform schlechthin. Er glaubt: "Da bin ich am meisten Generation Z."
"Ich hoffe, dass ich etwas gefestigter bin, wenn ich Anfang 30 bin. Ich habe jetzt nicht so feste Pläne für die Zukunft."
Außerdem präge ein Unsicherheitsgefühl seine Generation. Das sei auch durch das Wissen über den Klimawandel geprägt. Hier überschneiden sich seine Prägungen mit denen seiner älteren Schwestern, sagt Jannik. Wenn es um Geld oder Planung geht, sind die Unterschiede aber groß.
Mediennutzung – an der Tiktok-Grenze
Seine älteren Schwestern seien mit Ende 20 und Anfang 30 wohl etwas gefestigter. Das liege wohl nicht unbedingt an der Generationenzugehörigkeit, sondern vielleicht auch einfach am Altersunterschied, nimmt Jannik an. Sicher ist er sich aber, dass seine Geschwister Tikok nicht so verstehen wie er.
Tatsächlich ist die Generation Z von ihrer Mediennutzung geprägt, findet Simon Schnetzer. Der Jugendforscher sagt, dass eine spezielle Erwartungshaltung in der Kommunikation mit der regelmäßigen Nutzung von Social-Media einhergehe, die Erwartung nämlich quasi unmittelbar eine Antwort zu bekommen.
"Die Erwartung von Instant-Feedback ist etwas das Eltern, LehrerInnen, Arbeitgeber auf die Palme bringt."
In der Folge tendierten Menschen aus der Generation Z dazu, auf die Bestätigung der eigenen Selbstwirksamkeit durch andere angewiesen zu sein. Unendliche Möglichkeiten machten es dieser Gruppe insgesamt schwer, Entscheidungen zu treffen. Entscheidungen verstünden sie dann eher als Statusmeldungen. Die Entscheidungen von Menschen der Generation Z seien insgesamt weniger verbindlich, sagt Simon Schnetzer.
Bei der Arbeit an einer aktuellen Studie ist ihm aufgefallen, dass die psychische Verfassung bei jüngeren Menschen sich dramatisch verschlechtert hat. Den Eindruck von Jannik kann er also bestätigen. Simon Schnetzer sagt auch, dass sich jetzt schon abzeichne, dass der Krieg in der Ukraine die Auswirkung anderer Ereignisse, der Covid-Pandemie beispielsweise, bei weitem übertreffen werde.
"Junge Menschen heute haben sehr viel Auswahl und sie haben das Gefühl, sie haben noch viel mehr, wenn sie im Internet anfangen zu suchen."