Grillen ohne FleischVon Paprika bis Salat: Fast jedes Gemüse gut zum Grillen
Im Park, auf dem Balkon oder im Garten gehört im Sommer das Grillen dazu. Eine umweltfreundlichere Alternative zu Fleisch ist dabei Gemüse. Wir haben Tipps, wie ihr Paprika, Zucchini und Co. so richtig schön knackig vom Rost auf den Teller bekommt.
Grillen mit Gemüse funktioniert mit so gut wie allen Gemüsesorten. Zucchini, Paprika, Pilze und Auberginen zum Beispiel gehören zum weichen Gemüse, das schnell fertig ist. Blumenkohl, Möhren, Brokkoli oder Kartoffeln sind härter und brauchen dadurch auch mehr Zeit auf dem Grill. Kocht ihr sie kurz vor, werden sie auf dem Rost schneller gar und brennen weniger an.
Damit das Gemüse knackig bleibt, solltet ihr es vorher gut abtrocknen, statt es nass auf den Grill zu legen. Ist es auf dem Rost, gilt laut André Greul als Faustregel: Gemüse ist gar, wenn es warm ist. André ist Küchenchef im Romantik Hotel Fürstenhof Landshut und gibt vegetarische Grillkurse.
Grüner Spargel braucht zum Beispiel sieben bis acht Minuten, erklärt er. Habt ihr einen Temperaturfühler für Fleisch, könnt ihr den auch für Gemüse benutzen. Ein halbierter Blumenkohl ist bei einer Innentemperatur von 80 bis 85 Grad gar.
"Gar ist es dann, wenn das Wasser, das im Gemüse ist, so warm ist, dass es sich ausdehnt. Dadurch entsteht Druck und das Zellgewebe platzt. Und dann ist das Gemüse weich."
Salzen solltet ihr das Gemüse übrigens kurz vor oder nach dem Grillen. Zu frühes Salzen kann dem Gemüse Wasser entziehen und es wird trocken.
Der Grill als Backofen
André Greul vergleicht den Grill mit einem Backofen: "Alles, was du im Backofen machen kannst, kannst du normalerweise auch auf dem Grill machen", sagt er. Chicorée und andere Salatsorten zum Beispiel lassen sich auch so zubereiten. Entscheidend ist dabei, dass die Salatsorte relativ stabil und hitzeempfindlich ist, erklärt der Küchenchef.
Für gegrillten Chicorée solltet ihr diesen halbieren, den Strunk rausschneiden und dann von beiden Seiten sanft anbraten. Obendrauf noch eine Apfel-Balsamico-Soße – und der Chicorée vom Rost ist fertig.
Rezept für gegrillten Chicorée
Für die Apfel-Balsamico-Soße von André Greul braucht ihr:
- 0,5 Liter ungesüßten Apfelsaft
- Balsamicoessig
- 1 EL Stärke
Optional noch:
- Salz
- Süße in Form von Zucker oder Honig
- Apfelessig
- Quittensaft
Den Apfelsaft in einem Topf reduzieren, Stärke hinzufügen, um den Apfelsaft anzudicken, und im Anschluss mit dem Balsamico, Salz und Zucker abschmecken.
Fast alle Gemüsesorten sind zum Grillen geeignet
Gegrilltes Gemüse funktioniert übrigens auch mit einem Elektrogrill, wie bei Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Rahel Klein.
Die Rezepte
Für die gefüllte Zucchini:
- Zucchini halbieren
- Kerngehäuse mit einem Löffel herausnehmen
- Zucchini mit Mandel-Minz-Pesto füllen
- Das zerhackte Kerngehäuse mit Feta oder Ziegenkäse obendrauf bröseln.
Die Zucchini mit Füllung auf den Rost legen und etwa zehn Minuten grillen bis der Käse oben leicht weich wird. Der Grill sollte dafür nicht zu heißt sein.
Das Mandel-Minz-Pesto:
- Frische Minze (alternativ Basilikum)
- Parmesan
- Olivenöl
- eine ausgepresste Zitrone
- etwas Knoblauch
- Pfeffer
- Salz
- Gehackte Mandeln zerkleinern...
- ... und alles zu einem schönen Pesto vermischen.
Die Walnuss-Essig-Süßkartoffel-Füllung – zum Beispiel für eine Paprika:
- Walnüsse
- frische Kräuter wie Minze, Petersilie, Basilikum und Koriander
- Alles mit einem EL Essig mischen und zerkleinern.
- Dann mit Salz, Pfeffer, Koriander, Kreuzkümmel, Kurkuma oder etwas Chili würzen.
- Süßkartoffel weich kochen und unter die zerkleinerten Walnüsse mischen.
Das passt zu Gemüse, entweder als Füllung oder auch als Beilage, und auch zu frischem Brot. Entscheidet ihr euch für die Variante mit der Paprika, könnt ihr sie mit der Walnuss-Essig-Süßkartoffel-Masse füllen und bei Bedarf noch ein bisschen Feta drüber bröseln. Die Paprika mit Füllung grillt ihr dann etwa zehn Minuten lang.