GeldwäscheEin mal um den Globus
Um illegales Geld in den legalen Wirtschaftskreislauf zu bekommen, transferieren Kriminelle Geld um den ganzen Globus, um die Spuren zu verwischen. Das macht es der Polizei extrem schwer, der Geldwäsche auf die Spur zu kommen.
Inkriminiertes Geld nennt man das Bargeld, das bei illegalen Geschäften wie zum Beispiel Drogenhandel generiert wird. Ziel von Geldwäsche ist es, dieses Geld wieder in den legalen Wirtschaftskreislauf zu bekommen. Das geht besonders gut mit Hilfe von bargeldintensiven Kleinbetrieben. Also der Pizzeria um die Ecke oder andere gastronomische Betriebe. Einfach alles, wo viel und gerne mit Bargeld bezahlt wird.
In einem weiteren Schritt kommen Offshore-Geschäfte und Briefkastenfirmen ins Spiel, also das, was jüngst mit den Panama Papers für Aufsehen gesorgt hat. Und in einer dritten Stufe, erklärt Sebastian Fiedler, Vizevorsitzender des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, wird das Geld investiert. In Immobilien zum Beispiel.
"Die Italiener berichten bei ihren Untersuchungen, dass bis zu 60-70 Transaktionen rund um den Globus stattfinden - es ist unendlich kompliziert, weil es Landesgrenzen überschreitet."
So einfach wie bei Breaking Bad ist die Geschichte mit der Geldwäsche nicht. Also einfach eine Autowaschanlage kaufen und mit der plötzlich Millionen verdienen, das würde auf jeden Fall auffallen. Richtige Geldwäscher gehen da wesentlich raffinierter vor. Und gerade die länderübergreifenden Transaktionen machen es den Behörden schwer, den kriminellen Machenschaften auf die Schliche zu kommen. Und es ist gar nicht so kompliziert, Bargeld ins Ausland zu bekommen, sagt Sebastian Fiedler.
"Zunächst mal müssen sie mehr Kunden vortäuschen, als sie haben. Und damit das dann in der Buchhaltung hinterher passt, bestellen sie – idealerweise im Ausland – Waren, die sie gar nicht bekommen.“"
Praktischer 500er
Natürlich wird auch Bargeld illegal über die Grenzen geschafft. Dazu wird besonders gerne auf den 500 Euro Schein zurückgegriffen. Eine Millionen Euro in 500ern wiegen nur zwei Kilo. In britischen Pfund oder Dollar wären Gewicht und Volumen wesentlich größer, denn da gibt es maximal 50er oder 100er in Scheinform. Deshalb spricht sich Sebastian Fiedler eindeutig für die Abschaffung des großen Euroscheins aus.
"Wenn sie sich auf der Straße mal umhören, wer ihn wirklich dabei hat, dann werden sie kaum jemanden finden, der ihn wirklich benutzt."