USAGeld, Macht, Einfluss: So profitiert Elon Musk von Trumps Wahlsieg

Für den Hightech-Milliardär Elon Musk rechnet sich sein Support für Trump auf ganzer Linie: Er verdient mehr Geld und bekommt einen Posten im Team Trump. Damit gewinnt er Einfluss auf genau die Behörden, die eigentlich ihn und seine Unternehmen kontrollieren sollen. Glasklarer Interessenkonflikt!

50 Milliarden Dollar! Um so viel reicher ist Tesla- und SpaceX-Gründer Elon Musk in nur einer Woche nach Trumps Wahlsieg geworden. Das entspricht dem kompletten Wert des Volkswagenkonzerns, rechnet der Wirtschaftsjournalist Nicolas Lieven vor. Ziemlich krasser Profit!

Nicolas Lieven ist überzeugt, dass genau das auch das Kalkül von Elon Musk bei der extremen Wahlkampfunterstützung für Donald Trump war: "Musk ist ja bekannt dafür, dass er strategisch plant, dass er beharrlich ist, dass er klare Ziele verfolgt."

"Er wird sicherlich seinen Posten und seinen Einfluss jetzt weiter nutzen, um noch mehr Geld zu machen."
Nicolas Lieven, Wirtschaftsjournalist

Außerdem wird der Hightech-Miliardär Teil des Trump-Teams: Künftig soll er die Abteilung für Regierungseffizienz (Department of Government Efficiency) leiten, eine neu gegründete inoffizielle Behörde. Die soll in US-Behörden vor allem Bürokratie abbauen und Geld einsparen. Den Job wird er sich mit einem anderen Milliardär teilen: Vivek Ramaswamy.

Gewinne und Einfluss: Elon Musk fährt jetzt die Wahl-Ernte ein

Dass Elon Musk mit dem Rotstift nicht zimperlich ist, hat er schon bei der Twitter-Übernahme bewiesen, erinnert Nicolas Lieven: Damals hatte er erst mal etwa 80 Prozent der Belegschaft vor die Tür gesetzt.

Musk selbst hat das auch angekündigt: "Wenn ich auf diesem Posten bin, dann wird es Schockwellen geben", wird er zitiert. Sobald er am Ruder ist, will er in den kommenden ungefähr eineinhalb Jahren in dem Bereich etwa zwei Billionen Dollar einsparen – das entspricht ungefähr einem Drittel der Ausgaben des Staates dort.

Und sein künftiger Co-Chef, der Pharma-Milliardär Vivek Ramaswamy, sprach bereits davon, 75 Prozent aller Stellen in den Behörden abbauen zu wollen, berichtet Nicolas. Dass das Leute treffen wird, die den beiden nicht passen, ist stark anzunehmen.

"Sie wollen drei von vier Posten streichen. Und natürlich werden das dann Leute sein, die ihnen möglicherweise auch mal in die Parade fahren und ihnen möglicherweise das Leben schwer machen.“"
Nicolas Lieven, Wirtschaftsjournalist

Das besonders Müffelige dabei: Elon Musk selbst hatte immer wieder Ärger mit den Behörden, etwa bei der Erweiterung von Werken oder bei Umweltfragen. Auch standen Tesla-Autos wegen Unfällen, die mit den Fahrassistenz-Systemen zusammenhingen, immer wieder im Fokus von Untersuchungen. Musk wird nun also richtig viel Macht, Einfluss und Einblick in die Behörden bekommen, die auch mit diesen Angelegenheiten betraut sind.

Und auch anderweitig bestehen tiefe Verstrickungen, sagt Nicolas: Allein im vergangenen Jahr hat Elon Musk laut der New York Times rund 100 Verträge mit 17 Behörden abgeschlossen mit einem Milliardenvolumen. Diese Verbindungen werden sicher noch massiv zunehmen, meint der Wirtschaftsjournalist.

US-Gesetze: Profite aus Beratung sind eigentlich verboten

Aber ist das legal? Laut Gesetz, so Nicolas Lieven, ist es in den USA nicht zulässig, dass jemand der berät, davon selbst profitiert. Eigentlich. Doch solche Regelungen haben Donald Trump schon in seiner ersten Amtszeit nicht gekratzt, meint er, und das wird in der zweiten kaum anders sein.

"Natürlich gibt es da einen Interessenskonflikt. Musk wird künftig die Behörden regulieren und kontrollieren, die eigentlich ihn und seine Unternehmen regulieren und kontrollieren sollen."
Nicolas Lieven, Wirtschaftsjournalist

Auch ist davon auszugehen, dass Trump weitere Aufträge an Musk vergibt. Dass da ein Interessenskonflikt besteht, daran hat Nicolas Lieven keinen Zweifel.

Transparenzhinweis:

In einer früheren Version des Gesprächs wurde gesagt, dass Musk in den kommenden ungefähr eineinhalb Jahren in dem Bereich etwa zwei Milliarden Dollar einsparen möchte – richtig ist zwei Billionen Dollar. Wir haben die Zahl im Text korrigiert und im Audio die betreffende Stelle entfernt.