GehaltsvergleichWas dir das Studium auszahlt
Im Durchschnitt verdient ein Hochschulabsolvent knapp 2.4 Millionen Euro über das ganze Leben hinweg. Naja im Schnitt. Bei genauerer Betrachtung schneiden einige Berufsgruppen besser ab. Und auch ein erfolgreicher Facharbeiter kann die Uni-Alumnis überholen.
Wer später wie viel Gehalt bekommt, das hängt sehr von der Ausbildung ab. Am meisten Geld verdient man in den medizinischen Gesundheitsberufen, die mit Technik zu tun haben: Informatik und Ingenieursberufe.
Im Durchschnitt verdient ein Hochschulabsolvent 2.37 Millionen Euro über das ganze Leben hinweg. Das höchste Gehalt kassieren die Mediziner mit 2,7 Millionen, auch in der in der Maschinen- und Autoindustrie sieht es mit 2,5 Millionen gut aus. "Immer brutto über das ganze Leben gerechnet", erklärt Studienautor Heiko Stüber. Er hat für das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 36 Berufsgruppen unter die Lupe genommen.
Tourismus, Wellness, Lebensmittel - in diesen Branchen verdienen Absolventen schlecht
Wesentlich schlechter sieht es in anderen Branchen aus - trotz Studium. In der Lebensmittelindustrie liegt das Lebenseinkommen von Akademikern bei etwas 1,3 Millionen. Ähnlich sieht es aus in Wellness- und Körperpflege-Berufen. Auch wer Erziehungsjobs übernimmt oder in sozialen Berufen tätig ist, verdient im Durchschnitt 1,6 Millionen Euro. Das haben die Studien-Autoren errechnet.
"Es gibt aber Berufsgruppen, in denen Fachkräfte deutlich mehr verdienen als Akademiker in anderen Berufen."
Die alte Leier "Studier', damit du anständig verdient", bestätigt auf den ersten Blick auch in dieser Studie. Akademiker verdienen mehr als Menschen, die eine Ausbildung gemacht haben - "Aber nur, wenn man sich die Mittelwerte anschaut", sagt Heiko Stüber. Jemand mit einer Ausbildung im Bereich Informatik bringt es so locker auf zwei Million Lebensgehalt brutto. Während ein Akademiker in der Hotelbranche eher bei 1,3 Millionen Euro landet.
"Wichtig ist bei der Berufswahl natürlich, dass man genügend Geld zum Leben hat. Aber das ist mit eigentlich allen Studiengängen gegeben."
Wer sich jetzt mit der Einkommenstabelle neben die Studiumsliste setzt, sollte noch einmal kurz innehalten.Denn erstmal muss das Studium überstanden werden: Und welche Matheniete schafft es schon durch ein Informatikstudium? Oder mit Angst vor Spritzen Arzt werden? Und dann noch richtig reinzubuttern.
"Man muss sich überlegen: Nach dem Studium und der Ausbildung hat man ungefähr 40 Jahre Arbeit vor sich", sagt Heiko Stüber, "und einen Beruf zu haben, auf den ich eigentlich keine Lust habe. ist viel schlimmer, als mit ein bisschen weniger Lebensentgeld auszukommen."