GehaltSo schaffen wir es am Arbeitsplatz offener über Geld zu reden
Über Geld wird in in Deutschland nur ungern gesprochen, über Gehalt so gut wie gar nicht. Dabei würde es dem gesamten Unternehmen guttun, offener mit dem Thema Gehalt umzugehen. Wie das geht, erklärt Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Grit Eggerichs.
Eine neue Studie sagt: Wenn in einem Unternehmen offen über Geld gesprochen wird, fühlen sich die Angestellten bis zu 15 Prozent weniger gestresst. Und nicht nur das: Auch das Arbeitsklima an sich verbessert sich, denn wenn Transparenz am Arbeitsplatz herrscht, dann ist das auch eine Form von Wertschätzung gegenüber dem Team, sagt der Jobcoachin Christina Kewitz.
"Wertschätzung bekomme ich halt auch durch eine Transparenz."
Christina Kewitz, Jobcoachin
Allerdings ist der offene Umgang mit Geld in Deutschland – außer in vielen Start-ups – nicht die Regel. Deshalb sollten entsprechende Gespräche mit der richtigen Herangehensweise und einer guten Argumentation vorbereitet werden.
Nicht den Alleingang antreten
Bei der Bitte Richtung Chef die Zahlen transparenter zu machen, kann gut damit argumentiert werden, dass es einem dabei nicht darum geht, selbst mehr verdienen zu wollen, sondern um die Gleichberechtigung aller Angestellten. Christine Kewitz habe beispielsweise oft die Erfahrung gemacht, dass sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Geldfragen gegenseitig unterstützt hätten.
Wer in einer Firma arbeitet, die noch sehr von Dominanz, Macht und Kontrolle geprägt ist, dem helfe es zudem, die Bitte um mehr Transparenz nicht im Alleingang anzutreten. Stattdessen könne der Zusammenschluss mit Kolleginnen und Kollegen, die dasselbe Ziel haben, eine gute Idee sein. Auch der Betriebsrat als Ansprechpartner sei dafür eine gute Adresse, sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Grit Eggerichs.
Wer in einer Firma arbeitet, die noch sehr von Dominanz, Macht und Kontrolle geprägt ist, dem helfe es zudem, die Bitte um mehr Transparenz nicht im Alleingang anzutreten. Stattdessen könne der Zusammenschluss mit Kolleginnen und Kollegen, die dasselbe Ziel haben, eine gute Idee sein. Auch der Betriebsrat als Ansprechpartner sei dafür eine gute Adresse, sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Grit Eggerichs.
"Sich mit Kolleginnen zusammentun, die dasselbe Ziel haben und gemeinsam dafür eintreten. Wenn es einen Betriebsrat gibt – umso besser."
Grit Eggerichs, Deutschlandfunk-Nova-Reporterin
Lösungsorientiert argumentieren
Sollte es zu einem Gespräch kommen, dann sei es zudem wichtig, dass man sich nicht auf die Probleme stürze, sondern an möglichen Lösungsansätzen orientiere. Das geht am besten durch eine gute Gesprächsvorbereitung und auch dadurch, immer mal wieder tief durchzuatmen. Auf diese Weise kommt der Stress nicht so nah heran.
"Sich gut vorbereiten, eben nicht problemorientiert in das Gespräch gehen, sondern dich auf Lösungen fokussieren. Und vor allem: Tief durchatmen, um die Anspannung hinter sich zu lassen."
Grit Eggerichs, Deutschlandfunk-Nova-Reporterin
Und klar: Die Gefahr, dass man sich bei transparenten Gehältern mehr mit anderen vergleicht und möglicherweise statt motivierter nur noch unmotivierter wird, ist da. Aber auch hier gilt: Lösungen statt Probleme sehen. Viele Unternehmen, die auf mehr Transparenz setzen, gleichen deshalb die Gehälter im Team einfach an.