Gefährliche GeschäfteJan verspekuliert sich

Jan und sein Geschäftspartner gründen 1996 ein Handygeschäft, das ziemlich schnell nicht mehr viel mit einem solchen zu tun hat. Sie verdienen viel Geld mit Spekulationen. Irgendwann muss Jan ins Ausland fliehen.

Jan, der eigentlich anders heißt, kommt aus Norddeutschland und macht im Jahr 1996 - da ist er gerade 22 Jahre alt - zusammen mit einem guten Freund ein Handygeschäft auf. Der Laden läuft anfangs mies. Eine neue Idee muss her.

Nach zwei Jahren entwickeln die beiden ein Geschäftsmodell, mit dem sie relativ einfach mit Kundengeldern auf der Börse spekulieren können. Die Idee: Sie übernehmen für die Kunden die Grundgebühren, die für den Handyvertrag anfallen. Vom Netzbetreiber erhalten sie für jeden Kunden eine Provision von 500 DM. Jan und sein Geschäftspartner haben so in kurzer Zeit ziemlich viel Geld auf ihrem Konto. Genau daraus wollen die beiden noch mehr machen. Sie spekulieren an der Börse. Und es funktioniert.

Nach einiger Zeit haben sie 1,5 Millionen DM erwirtschaftet. Aus dem einen Handyladen werden zwei, sie stellen zehn Mitarbeiter ein.

"Wir haben nie Geld zum Fenster hinaus geschmissen. Aber klar, wir haben uns Dinge erlaubt, die Geld gekostet haben - wie teure Karten für Fußballspiele währen WM und EM. Viele Restaurantbesuche. Oder Reisen wie die zur offiziellen amerikanischen Millenium-Feier in Washington. Da sind wir mal eben für einen Tag hin geflogen."
Jan

Anfang 2001 bricht der Aktienmarkt zusammen und die Einnahmen gehen stark zurück. Dann unternehmen sie einen letzten Versuch: Sie setzen alles auf eine Riesenspekulation, mit der sie fünf Millionen DM Gewinn machen wollen. Ihr Ziel: Mit fünf Millionen in der Tasche nach Südafrika auswandern, untertauchen, ein neues Leben anfangen.

Alles geht schief. Jetzt muss Jan erst recht abhauen.