Geduld lernenAchtsam Ungeduld in den Griff bekommen
Schnell und einfach direkt auf alles mögliche zugreifen zu können, hat dazu geführt, dass wir für vieles keine Geduld mehr haben. Dagegen ist Geduld Achtsamkeit.
Geduld sorgt dafür, dass wir gelassener sind. Sie wirkt sich positiv auf unsere Gesundheit aus, der Blutdruck ist nicht zu hoch oder wir knirschen weniger mit den Zähnen. Geduld kann uns aber auch helfen Geld zu sparen.
Geduld: Dinge ruhen lassen
Die Psychologin Main Huong Nguyen und Deutschlandfunk Nova-Moderatorin Diane Hielscher geben Tipps, wie wir Geduld üben können. Main Huong erklärt, dass Geduld vor allem die Fähigkeit ist, Dinge ruhen lassen zu können und die Spannung zwischen dem, wie der aktuelle Zustand ist, zu dem, wie wir uns ihn wünschen, aushalten können.
"Geduld ist, wenn sich der Ist-Zustand unterscheidet von einem Soll-Zustand und wir diese Diskrepanz, die wir nicht gut aushalten, trotzdem abwarten können. Dann ist es zwar nicht so, wie wir es uns wünschen, können aber die Dinge ruhen lassen."
Eine Studie von Leila Ziabari aus dem Jahr 2019 zeigt den Zusammenhang von Dankbarkeit, Geduld und Geld. Ursprünglich ging es darum, den Zusammenhang von Schmerz und Geduld bei Herzkreislauferkrankungen aufzuzeigen.
In einer weiteren Studie von David DeSteno, Ye Li und Lea Dickens aus dem Jahr 2014 geht es um den Zusammenhang zwischen Dankbarkeit und Geduld in Bezug auf finanzielle Angelegenheiten. Dafür wurden 75 Probanden zufällig in drei Gruppen eingeteilt. Sie sollten entsprechend ihrer Gruppe bestimmte Emotionen aufrufen, indem sie sich an Dinge erinnern, die damit verbunden sind.
- Gruppe: Dankbarkeit
- Gruppe: Glück
- Gruppe: Neutrale Gefühle - also Alltagsbegebenheiten.
Dankbarkeit und Geduld hängen zusammen
Danach wurden sie gefragt, ob sie jetzt eine kleine Summe oder lieber später eine größere Summe Geld haben wollen. Main Huong sagt, dass in der Studie die Dankbarkeitsgruppe sich deutlich von den anderen beiden unterschieden hat. Während die Gruppe Glück und die Gruppe mit neutralen Gefühlen direkt das Geld haben wollten, hätten die Dankbaren sich geduldig gezeigt.
"Das Ergebnis hat gezeigt, dass die neutrale und die glückliche Gruppe eher sofort das Geld wollten und die "Dankbarkeitsgruppe" bereit war, zu warten. Die Forschenden erklären das so, dass Dankbarkeit ein soziales Gefühl ist."
Denn Dankbarkeit sei ein soziales Gefühl, was den oder die Einzelne dazu befähige zu sagen: "Ich kann warten."
Dankbarkeit und Geduld hängen zusammen wie Meditation und Geduld, Gelassenheit, Blutdruck, Stress und Zähneknirschen. Wer geduldig ist, ist lebt demnach auch gesünder.