Second-Hand-NotebooksApple-ID behindert den Weiterverkauf gebrauchter Macbooks

Neuere gebrauchte Macbooks sind Schrott, wenn die alte Apple-ID noch drauf ist. Dahinter könnte ein gewisses Kalkül des Unternehmens stehen.

Auch mit seinen neuere Macbooks hat Apple ein Nachhaltigkeitsproblem. Das liegt an dem seit 2018 in den Laptops verbauten T2-Chip. Er bindet das Gerät zwingend an die Apple-ID des Erst-Nutzenden, das funktioniert auch als Diebstahlsicherung.

Unbrauchbar durch Apple-ID

Wird die Verknüpfung der Geräte mit der Apple-ID nicht aktiv aufgehoben, sind die Macbooks zwar in der Regel technisch intakt, aber unbrauchbar. Denn es lässt sich keine zweite ID zusätzlich draufsetzen.

Das gilt allerdings nicht automatisch. Die Verkäufer können ihre Macbooks so konfigurieren, dass sie auch nach dem Verkauf weiter sinnvoll nutzbar sind. Allerdings scheinen daran zum Beispiel Unternehmen und Schulen kein Interesse zu haben, oder sie können diese Arbeit nicht leisten. Dann werden gleich mehrere Geräte abgegeben, die dann wegen der ID-Sperre nicht mehr nutzbar sind.

"Maximal könnte man ein solches Gerät als Ersatzteillager nutzen. Die Regel ist, dass diese Notebooks in den sprichwörtlichen Schredder kommen."
Andi Noll, Deutschlandfunk-Nova-Reporter

Apple steht weiterhin für tendenziell teure, dafür recht haltbare Geräte. Aber auch: Schlechte Reparierbarkeit, fragwürdige Produktionsbedingungen und einen Lock-In der Nutzenden in das Apple-System. Dennoch ist für Produkte des Konzerns – insbesondere gebrauchte iPhones – ein lebhafter Gebrauchtmarkt entstanden.

Machtlose Reparateure

Von der Problematik der Apple-ID sind eine ganze Reihe von Apple-Produkten betroffen. Reparaturshops sind machtlos. Die Geräte lassen sich nicht in den Werkzustand zurücksetzen.

Mittlerweile haben die betroffenen Macbooks bei vielen Unternehmen und Schulen das Ende ihres Einsatzzyklus erreicht und werden ersetzt. Bislang sind keine Tricks bekannt, um das Problem zu lösen.

Die Verwerterbranche hätten gerne, dass Apple nach Vorlage des Kaufnachweises eine entsprechende Entsperrmöglichkeit einräumt. Das sei eher unwahrscheinlich, auch weil das Unternehmen in der Vergangenheit juristisch gegen Reparaturshops vorgegangen ist. Es hat versucht, die Reparatur auf seine Shops zu begrenzen.

"Man darf ein gewisses Kalkül unterstellen. Zumal Apple auch auf Kritik an der schlechten Reparierbarkeit der Geräte nicht wirklich reagiert hat."
Andi Noll, Deutschlandfunk-Nova-Reporter