Start-up RefurbedGebrauchte Elektrogeräte überarbeiten und Millionen verdienen
Unsere Klamotten kaufen wir ja auch gerne mal Second-Hand. Warum nicht auch unsere Tablets oder Smartphones? Start-ups wie Refurbed bereiten gebrauchte Elektroartikel auf und verkaufen sie günstig weiter. Und das Geschäft boomt.
Der Onlinemarkt für das Weiterverkaufen gebrauchter Kleidung ist riesig. So langsam wächst auch die Sparte für gebrauchte Elektroartikel. Das ist zum einen nachhaltig, zum anderen günstig. Für Konsumenten also Win Win – zumal, wenn die Geräte vorher auf den neuesten Stand gebracht wurden, wie vom Wiener Start-up Refurbed. Die rüsten gebrauchter Smartphones, Notebooks, Küchengeräte und auch E-Bikes auf.
Millionenfacher Umsatz mit gebrauchten Gadgets
Mit ihrem Second-Hand-Konzept hat das Start-up im letzten Jahr einen Umsatz von über 40 Millionen Euro gemacht, berichtet das Tech-Blog Techcrunch. Mehr als 150.000 Kundinnen und Kunden sollen schon über ihren Marktplatz sogenannte refurbished Geräte gekauft haben.
Jetzt soll das Start-up weitere 15 Millionen Euro Risikokapital von Investoren dazubekommen und ihr Angebot neben Deutschland, Polen, Österreich und Italien auf mehr Länder ausweiten. Das funktioniert dann so wie eine Art Amazon für gebrauchte Gadgets, sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Martina Schulte.
"Oft sind das Rückläufer aus Leasing-Verträgen von Firmen. Das Gerät wird dann refurbished, also überarbeitet und weiterverkauft."
Den Erfolg des österreichischen Unternehmens führt Martina Schulte auf das zunehmende Preis- und Umweltbewusstsein der Kaufenden zurück. In vielen Fällen kommen die aufzuarbeitenden Geräte aus ehemaligen Leasing-Verträgen oder Ähnlichem, sind also wenige Jahre alt. "Es ist ja auch verrückt, dass in unserer Gesellschaft komplett funktionsfähige Geräte nach zwei Jahren ausgemustert werden und man sich dann einfach ein Neues anschafft", findet die Netzreporterin.
Eine gebrauchte Batterie könne im Vergleich zu einem neuen Produkt zwar auch ihre Tücken mit sich mitbringen, aber der Fokus liege eben auf der Nachhaltigkeit.
Reparatur und Garantie
Statt auf dem Recyclinghof landet das Gerät also bei einem der 80 Anbieter mit dem das Start-up kooperiert. Diese Händler überarbeiten die Geräte anschließend und bieten es mit einer Garantie von mindestens zwölf Monaten wieder zum Kauf an.
Zwei Jahre alte Smartphones zum Beispiel können dann um mehrere Hundert Euro preiswerter sein als die neue Version. Pro Second-Hand-Gerät erhält die Plattform eine Provision vom Anbieter.