GamesBizarr: "The Eternal Cylinder" und "Lost in Random"

Fremde Planeten, absurd-bizarre Städte, merkwürdige Kreaturen! "The Eternal Cylinder" und "Lost in Random" sind Games, die sich anders spielen und einzigartig aussehen, verspricht unsere Game-Expertin.

The Eternal Cylinder

Im Game "The Eternal Cylinder" vom Entwickler ACE Team flüchten wir vor einem riesigen, erbarmungslosen Zylinder, der über die Welt hinwegzieht und einfach alles platt walzt. Was dieser Zylinder ist, woher er kommt und wie man ihn eventuell stoppt – das ist das große Mysterium, das es zu lösen gilt. Das Plattwalzen ist deshalb besonders schade, weil die Welt, die der Zylinder zerstört, wirkt wie "Biodiversität auf LSD", sagt Deutschlandfunk-Nova-Game-Expertin Jana Reinhardt.

"Biodiversität auf LSD"

Es gibt dort blutrote Wiesen, cyanblaue Seen, außerirdische Waldlandschaften – so weit das Auge reicht. Jana erinnert das absurd-bizarre Setting an Salvador Dali.

"So eine abgefahrene Welt sieht man selten in Games, fast ein bisschen Salvador Dali."
Jana Reinhardt, Deutschlandfunk-Nova-Game-Expertin

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In der krassen Welt spielen wir Trebhums: langsame, kleine, unspektakuläre, plumpe Wesen, die vermutlich in der Nahrungskette ganz weit unten stehen. Doch zum einen können wir die Trebhums vermehren…

"Ich finde Nester mit Eiern, die kann ich ausbrüten. Schnell wachsen einem die doofen, lustigen Trebhums ans Herz."
Jana Reinhardt, Deutschlandfunk-Nova-Game-Expertin

Und zum anderen können wir unsere Helden – die scheinbar unbedeutendsten Kreaturen auf dem außerirdischen Planeten – mutieren lassen. Das ist auch nötig, denn nicht nur der Zylinder, eigentlich alles und jeder will uns fressen. "The Eternal Cylinder" ist ein knallhartes Survivalgame.

Mutierte Trebhums

Mit ihrem Rüssel saugen die Trebhums einfach alles auf, was auf dem Planeten wächst – und manche Pflanzen oder Tiere geben uns dann neue Fähigkeiten: Die Trebhums bekommen längere Beine, können plötzlich höher springen, haben drei Augen und können besser sehen, oder Flossen, um weiter zu schwimmen… - im Spiel gibt es immerhin 50 solcher Mutationen.

Lost in Random

Bei "Lost in Random" von Zoink Games dreht sich alles um den Zufall und um Würfel. Das märchenhafte Land namens Random ist in sechs Reiche unterteilt: vom sehr armen Hafenslum Einsfelden bis zum luxuriösen Sechstopia. Alle Kreaturen könnten hier eigentlich glücklich leben – hätte nicht ein grausamer Zufall die Macht über ihr Leben. Denn der Wurf eines Würfel entscheidet hier über alles. Kinder müssen an ihrem 12. Geburtstag den schwarzen Würfel der bösen Königin würfeln – und damit entscheidet sich, in welchem der sechs Reiche sie fortan leben werden.

Wir spielen Even, deren Schwester Odd durch das Los des Würfels nun die Familie verlassen muss - die eine Schwester bleibt im Slum zurück, die andere geht ins Gefolge der Königin über.

Abstrus-märchenhafte Welt

Die Welt sieht märchenhaft aus, wie aus Knete oder Pappmaché und voller abstruser Details – ganz im Stile von Animationsfilmen wie "Nightmare before Christmas" oder "Corpse Bride".

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Interessant sind auch die Bewohner von Random: Mal sehen sie aus wie räudige Ratten, böse Wölfe oder Fischfrauen. Mal sind sie riesengroß, so wie der Bürgermeister von Zweistadt, dem aus seinem Hut ein Doppelgänger wächst, der sich Retsiemregrüb nennt und eine Parallelstadt baut, die kopfüber in Zweistadt wächst.

Würfeln gegen die böse Königin

Even scheint fast die einzige Figur zu sein, die sich dem Schicksal der Würfel nicht beugt und sich über die Stadtgrenzen bewegt. Das schafft sie aber nur, weil sie eines der letzten, lebenden Würfelwesen zufällig auf einem Friedhof der Würfel entdeckt hat.

"Heyheyhey, are you okay? Are you alive? Okay...talking to a dice. I better get going."
Figur Even im Game "Lost in Random"

Sie tauft ihn "Dicey". Er ist zwar sehr niedlich - wie eine Art R2D2 - aber auch gefährlich, weil die Königin alle Würfel, außer ihrem eigenen, aus den Reichen verbannt hat.

Zusammen mit Dicey stellt sich unsere Heldin Even dem System entgegen, um ihre Schwester aus den Fängen der Königin zu befreien. Auch wenn die Würfelmechanik manchmal die Action ausbremst, unterhält das Spiel mit seiner fantastischen Welt und den absurden Figuren, sagt Deutschlandfunk Nova Gamesexpertin Jana Reinhardt.