Serien-Finale von Game of ThronesGoT: Mut, Geld und gute Schauspieler
Was ist das Geheimnis hinter dem riesengroßen Erfolg von Game of Thrones? Platt gesagt: Mut, Geld und gute Schauspieler. Aber: Dahinter steckt noch wesentlich mehr, erklärt unser Filmexperte Tom Westerholt.
In über 180 Länder wurde die Serie "Game of Thrones" verkauft, dort von mehr als 150 Millionen TV-Zuschauern gesehen, dazu geschätzt mehr als eine Milliarde Views im Netz. Gekrönt wurde der Erfolg mit 38 Emmys, 500 Fernsehpreis-Nominierungen weltweit und rund 300 Auszeichnungen. Am Sonntag (14.04.2019) geht die erste Folge der finalen achten Staffel endlich auf Sendung. Höchste Zeit, das Geheimnis des unfassbaren Erfolgs dieser Serie zu ergründen.
Das Erfolgsrezept von "Game of Thrones"
Film- und Serienexperte Tom Westerholt fasst das GoT-Erfolgsrezept in eine einfache Formel zusammen: Mut, Geld und großartige Schauspieler. Und natürlich auch eine Wahnsinns-Buchvorlage von Schriftsteller George R. R. Martin, die im Endeffekt genauso wegweisend war, wie die "Herr der Ringe"-Bücher von J. R. R. Tolkien für die Filme von Peter Jackson.
Aus Martins Romanserie gute Drehbücher zu machen, war recht dankbar. Dazu gehörte aber auch eine gute Portion Mut: Zum einen der Mut, richtig viel Geld in die Hand zu nehmen, um dieses fantastische Epos so umzusetzen, dass uns diese Fantasiewelt möglichst real vorkommt.
"Für die letzte Staffel wurden jetzt bis zu 15 Millionen Dollar pro Folge ausgegeben, tausende Statisten sind beim Dreh täglich bis zu 30 km durch die gigantischen Außensets gerannt: täglich!"
Zum anderen gehörte auch der Mut der Macher dazu, für die Dramaturgie der Serie von den Buchvorlagen abzuweichen, sagt Tom Westerholt. Und dass sich die beiden verantwortlichen Showrunner David Benioff und Daniel Weiss getraut haben, Hauptfiguren sterben zu lassen, auch Publikumslieblinge, zugunsten von Dramaturgie und Spannung.
Sie haben sich getraut, zu überraschen und den Zuschauern auch etwas abzuverlangen. findet Tom. Zum Beispiel auch bei den teilweise quälenden Cliffhangern, die die Serie auszeichnen. Und "Game of Thrones" hat sich auch nicht gescheut, selbst zu den ambivalentesten Figuren eine Nähe aufzubauen.
"In keiner anderen Serie, die ich wüsste, haben wir über die Zeit so viel Sympathie entwickelt für so große Arschlöcher!"
Kaum jemand weiß, wie "Game of Thrones" endet
Das alles schürt natürlich riesige Erwartungen an die finale Staffel. Aber Tom Westerholt macht sich wenig Sorgen, dass die nicht auch erfüllt werden. Bislang ist so gut wie nichts darüber bekannt, was im Finale passiert. Diese achte Staffel ist auch nur angelehnt an die noch unveröffentlichten Bücher von George R. R. Martin "The Winds of Winter" und "A Dream of Spring". Überhaupt wurden nur ganz wenige Leute eingeweiht, wie das Epos endet. Die letzte Staffel hat auch nur noch sechs Folgen. Die haben allerdings alle mit 82 Minuten fast Spielfilmlänge.
GoT-Umsetzung: konsequent und kompromisslos
In einer Folge wird es zur großen Schlacht um Westeros kommen, die angeblich größer ist als die um Helms Klamm in "Herr der Ringe" – und damit die größte Massen-Kampf-Szene aller Zeiten sein soll. Natürlich steckt hinter all dem auch eine sehr ausgeklügelte Marketing-Strategie. Aber, sagt zumindest Tom Westerholt, die macht den weltweiten Erfolg nicht aus. Der basiere auf dem Geschick aus einer wirklich epischen Roman-Saga ein episches Fernseh-Erlebnis zu machen: "Extrem konsequent und fast ohne jeden Kompromiss."