Profi-FußballSponsoring: Was Ausrüster zahlen, um Vereine auszustatten
Der FC Liverpool will von New Balance zu Nike wechseln. Dagegen klagt der bisherige Ausrüster, weil es keine Chance gab, ein besseres Angebot vorzulegen. Nike will in Zukunft über 80 Millionen Euro zahlen.
Während Kreisligisten händeringend nach Sponsoren für ihre Ausrüstung suchen, kloppen sich in den Profi-Ligen die Ausrüster regelrecht darum, wer jetzt welchen Verein ausstatten darf - und zahlen dafür richtig viel Geld.
Zum Beispiel beim FC Liverpool. Da läuft es gerade richtig gut: Champions League gewonnen, Trainer Jürgen Klopp wurde gerade erst zum Welttrainer gekürt, in der Premier League noch kein Spiel verloren und damit Spitzenreiter. Kein Wunder, dass der bisherige Ausstatter New Balance das Feld nicht kampflos räumen möchte. Denn Liverpool hat sich einen neuen Ausrüster für die kommende Saison gesucht: Nike.
Höchster Deal der Vereinsgeschichte
New Balance will gegen diesen neuen Deal klagen, weil ihnen nicht die vertraglich zugesicherte Gelegenheit gegeben wurde, ebenfalls ein verbessertes Angebot vorzulegen. Für den FC Liverpool bedeutet der Sponsorenwechsel deutlich mehr Geld. New Balance hatte dem Verein bislang 52,5 Millionen Euro pro Saison bezahlt. Nike will in Zukunft über 80 Millionen Euro zahlen. Das ist der höchste Deal in der Vereinsgeschichte.
Nur Manchester United bekommt in der Premier League noch mehr Geld. Dort zahlt Adidas 85 Millionen Euro pro Saison, um die Spieler ausstatten zu dürfen. Bislang ist Liverpool der einzige Verein in der Premier League, der von New Balance ausgestattet wurde.
Real Madrid bekommt am meisten
Generell ist die Premier League ziemlich divers aufgestellt, was die Ausstatter angeht. Neben Adidas, Nike und New Balance haben auch Puma, Umbro, Under Armour oder Kappa Ausrüstungsverträge mit englischen Erstliga-Clubs.
In Deutschland sind die Bayern ganz vorne, wenn es um Ausstatter-Verträge geht. Laut einer Statistik von Sport 1 zahlt Adidas an den FC Bayern 60 Millionen Euro. Auf Platz zwei liegt Borussia Dortmund mit 30 Millionen Euro, die Puma an den Verein zahlt. Schlusslicht dieses Rankings sind Vereine wie der SC Paderborn oder Union Berlin, die bekommen 700.000 beziehungsweise 600.000 Euro von ihren Ausrüstern. Auch in der Bundesliga sind eine Vielzahl von Firmen vertreten. Neben Sportartikelherstellern wie Uhlsport oder Hummel gehört auch Lotto dazu.
"In der Premier-League wird gerade wahnsinnig viel Geld für solche Ausstatter-Verträge ausgegeben. Da ist die Bundesliga weit von entfernt."
An das, was in der Premier League gezahlt wird, kommt die Bundesliga also nicht im Ansatz ran. Der FC Bayern liegt gerade mal auf Platz 9 der internationalen Statistik. Auf Platz eins liegt Real Madrid mit 125 Millionen von Adidas. Platz zwei geht an den FC Barcelona. Dort zahlt Nike umgerechnet etwas mehr als 113 Millionen Euro.