Fußball-EMGelungene Inklusion mit Volunteer-Tandems
In den Austragungsstädten der Fußball-EM sind sie oft zu sehen: Menschen mit hellgrünen Jacken und Euro-2024-Logo. Es sind die vielen freiwilligen Helfer*innen. Darunter sind auch Volunteer-Tandems – in denen arbeiten jeweils ein Mensch mit und ohne Behinderung zusammen.
Tische abputzen, Stühle nach dem Regen abtrocknen oder Bälle auf die Tischkicker verteilen – für das Volunteer-Tandem Franz Dirzowski und Achim Lesser gibt es viel zu tun. Sie sind am Tanzbrunnen in Köln – einem Veranstaltungsort, an dem während der Fußball-Europameisterschaft Public Viewing und andere Sportangebote stattfinden.
"Ich finde es 'ne tolle Sache, dass die Stadt Köln sich das Thema Inklusion hier so ein bisschen auf die Fahne geschrieben hat. Das spürt man, es wird gelebt."
Köln hat mit 50 die meisten Volunteer-Tandems bei der EM. Stuttgart hat 14 und Hamburg drei inklusive Teams im Einsatz. Alle inklusiven Volunteer-Tandems sind während der EM an fünf Tagen im Dienst.
Ohne die Volunteers wäre die Durchführung der EM nicht möglich. Insgesamt sind 16.000 Freiwillige im Einsatz, je 1.600 pro Standort.
Inklusion in der Fußgängerzone
Am Rhein sind Angela Neumann und ihre Tandem-Partnerin Ulrike Zweifel eingeteilt. Mit einem Bilderrahmen aus Pappe animieren sie die Fußball-Fans, ein Erinnerungsfoto mit Dom-Panorama aufzunehmen. "Als ich sie kennengelernt habe, war sie sehr ernst und hat wenig gelacht", erzählt Ulrike Zweifel. Doch Angela wurde im Laufe des Einsatzes immer lockerer. Ulrike wünscht sich, dass ihr solche Aktionen helfen, aus ihrer Blase herauszukommen.
"Ich wünsche mir, dass sie aus der Blase, in der sie ein bisschen steckt, rauskommt und dass ihr solche Aktionen wirklich helfen. Denn sie ist echt toll."
Angela hat eine Lernschwäche und arbeitet sonst in der Küche einer Behindertenwerkstatt. Sie freut sich, dass das Volunteer-Tandem Menschen mit Beeinträchtigung den Kontakt zu anderen erleichtert – und dazu noch Vorurteile abbaut.
"Viele wollen ja manchmal mit Menschen mit Beeinträchtigung nichts zu tun haben. Und so können die mal sehen, dass die Menschen ganz anders sind."