Fußball-BundesligaHooligan-Problem in der zweiten Liga
Eine neue Dimension der Gewalt, so nennt es die Polizei: Hooligans, die sich zu den Fans des 1. FC Köln zählen, haben am 13. August einen von der Polizei begleiteten Bus mit Berliner Fans attackiert. Teilweise sind die Täter gezielt mit Autos auf Polizisten zugefahren. Am 19. August steht das Pokalspiel 1. FC Köln gegen BFC Dynamo in Berlin an. Erneut ein Hochrisikospiel.
Auch für Sportjournalist Jonas Reese zeigt sich in den Attacken eine neue Form von Aggressivität. Denn die Hooligans sind mit unbeleuchteten Autos auf die Einsatzkräfte der Polizei zugefahren und haben diese gezielt angegriffen.
Ob diese Form der Aggressivität der Hooligans zunehme, weil der 1. FC Köln in der zweiten Bundesliga spielt, kann Jonas Reese noch nicht abschließend bewerten. Als der Club noch in der ersten Liga spielte, stand er mehr im Rampenlicht als jetzt, weshalb sich die Hooligans vielleicht zurückgehalten haben.
Die Vereine sind hilflos
Grundsätzlich sei aber in dieser Saison auffällig, dass mehr Vereine in der zweiten Liga ein Problem mit ihren Anhängern hätten, die zunehmend der Hooligan-Szene angehörten.
"Der FC Köln ist da nur ein Beispiel, Union Berlin das andere. Aber es gibt auch noch Magdeburg, St. Pauli, Dynamo Dresden ist auch oft aufgefallen oder Darmstadt."
Die Vereine bemühten sich, das Problem in den Griff zu bekommen, und investierten Zeit und Geld, zum Beispiel in soziale Projekte. Aber aktuell sei die Situation eine besondere, sagt Jonas Reese. Die Fronten scheinen verhärtet zu sein, sagt der Sportjournalist. Und die Vereine seien zunehmend hilflos, wie das Statement des 1. FC Köln zeige. Die hofften auf mehr Unterstützung von Polizei und Justiz.
"Viele Fans sehen sich in Geiselhaft genommen mit den Hooligans. Andererseits hat der Verein viel getan, hat Stadionverbote ausgesprochen, mehr und härtere Strafen kann er nicht verhängen."
Und trotzdem, kritisiert Jonas Reese, hätten sich viele gemäßigtere Fangruppen nicht von den Vorfällen distanziert. Nur ganz wenige hätten sich geäußert und die Gewalteskalation deutlich abgelehnt.
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