FrühlingsgefühleWie wir beim Flirten nicht übergriffig werden
Ein Blick, ein Kompliment, eine leichte Berührung - wir können auf sehr unterschiedlichen Wegen miteinander flirten. "Eine Stunde Liebe" geht der Frage nach, wie wir dabei andere nicht überrumpeln, Grenzen wahren und setzen – und trotzdem Spaß haben. Es geht auch darum, warum Flirten innerhalb von Langzeitbeziehungen bereichernd sein kann.
Seit der #metoo-Debatte um sexualisierte Gewalt und Übergriffe hat auch beim Flirten ein Umdenken stattgefunden, sagt die Sexualtherapeutin Julia Henchen.
"Mit Consent, also indem wir Zustimmung einholen, kann Flirten total schön und sexy sein, wenn man sich darauf einlässt."
Sich die Zustimmung für das Ansprechen einer Person oder im Weiteren für Körperkontakt einzuholen, kann eine sehr spannende Flirt-Erfahrung sein und muss einen gar nicht einschränken, erklärt die Paartherapeutin.
Sie geht auch darauf ein, warum Paare in langen Beziehungen aufhören, miteinander zu flirten, obwohl das innerhalb Partnerschaft auch reizvoll sein kann.
"Ich hatte sehr viele Situationen, dass Leute dachten, ich flirte mit ihnen, obwohl ich nicht geflirtet habe. Die dachten: 'Oh ja, die will was von mir, dann kann ich die jetzt so richtig ekelhaft anmachen'."
Wichtig ist, bei unangenehmen Flirts klare Grenzen zu setzen und dem Gegenüber deutlich zu sagen, dass man darauf keine Lust hat. Eine klare Anleitung für das Flirten gibt es nicht, sagt Psychotherapeut Umut Özdemir, aber er gibt ein paar Tipps.
"Am besten erst mal nonverbal aus der Ferne Kontakt aufnehmen: Ein Blick, ein Lächeln. Dann schauen, wird das erwidert? Und nicht zu große Erwartungen haben."
Außerdem in "Eine Stunde Liebe":
Im Liebestagebuch erzählt Paula von Schmetterlingen im Bauch und wer dafür sorgt.