FrierenFett und Muskeln helfen gegen Kälte

Die einen sind absolute Frostbeulen, die anderen laufen selbst im Winter im T-Shirt herum. "Mit der Kälte ist das wie mit dem Schmerz, das ist eine subjektive Wahrnehmung", sagt Wissenschaftsjournalist Martin Winkelheide.

Hauptsächlich beeinflussen drei Faktoren die Kältewarnehmung, die mit unserem Körperbau zusammenhängen:

  1. Fett
  2. Muskeln
  3. Körpergröße

Fett isoliert und sorgt dafür, dass weniger Hitze von innen nach außen verloren geht. Die einfache Regel: Je mehr Fett, desto weniger Frieren, würde nur bedingt zutreffen, sagt Wissenschaftsjournalist Martin Winkelheide. Bei dicken Menschen scheint der Zusammenhang auf der Hand zu liegen, sie schwitzen eher und frieren weniger. Bei Normalgewichtigen spiele das Fett keine so große Rolle. Zum Beispiel sind Frauen kälteempfindlicher als Männer, obwohl ihr Fettgehalt im Körper höher ist als der der Männer.

"Die Körperbehaarung spielt eher keine Rolle."
Martin Winkelheide, Wissenschaftsjournalist

"Die Muskeln sind im Prinzip so etwas wie die Wärmefabrik des Körpers", sagt Martin. 80 Prozent der Wärme im Körper wird von den Muskeln und 20 Prozent von den Organen produziert. Männer haben ein bisschen mehr Muskelmasse von Natur aus, daher auch einen höheren Kalorienbedarf und höheren Grundumsatz, weil die Wärmeerzeugung Energie verbraucht. Wer gut trainiert ist, hat mehr Muskeln und produziert tendenziell mehr Wärme. Wenn dann die Muskeln bewegt werden, wird auch noch zusätzlich Wärme erzeugt.

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Ein großer Mensch verliert weniger Wärme, weil er im Verhältnis zu seinem Körpervolumen eine relational kleine Körperoberfläche hat, sagt Martin. Ein Kleiner Mensch dagegen hat relational eine größere Oberfläche im Verhältnis zu seinem Volumen. Kleine und dünne Menschen oder Kinder, heizen sich in der Sonne relativ schnell auf, beginnen aber auch relativ schnell zu frieren, sobald die Sonne weg ist. Ihr Körper produziert weniger Energie, deshalb frieren sie schneller als große und kräftige Menschen.

Dazu kommen aber noch andere Faktoren wie Stoffwechsel, Hormonspiegel oder seelische Konstitution, die die Kältewahrnehmung beeinflussen.

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