"Franky Five Star" und "Dumb Money"Das Kino in unseren Köpfen

In "Franky Five Star" spielt Lena Urzendowski eine junge Frau, die sich mit ihren eigenen, multiplen Persönlichkeiten in ihrem Kopf trifft und austauscht. Wir haben uns mit ihr darüber unterhalten. In "Dumb Money" erschafft ein junger Content Creator die Illusion eines Aktiengeheimtipps und wird damit Multimillionär. Darüber sprechen wir mit Regisseur Craig Gillespie.

Franky (Lena Urzendowski, im Bild oben links) lebt mit einer Freundin zusammen in einer WG und ist unsicher: Kauft sie zu viele Klamotten? Was sagt das über ihr Konsumverhalten aus? Soll sie den süßen Typ da drüben ansprechen oder kriegt sie eh wieder nur einen Korb? Und was ist mit der geplanten Party? Gibt das nicht eh wieder nur Ärger? Und die Kolleg*innen auf der Arbeit? Was denken die eigentlich von ihr?

Der Kopf als mondäne Hotellobby

Wann immer Franky die Zweifel plagen – und das tun sie beinahe im Minutentakt –steigt sie in den Fahrstuhl ihrer Seele und reist nach oben ins Dachgeschoss: in ihren Kopf. Der sieht aus wie eine mondäne Hotellobby aus den 20er-Jahren. Dort bespricht sie sich mit ihren Alter Egos Frau Franke, Ella, Lenny und Frank. Als diejenige Persönlichkeit, die sich argumentativ durchsetzt, kehrt sie dann ins echte Leben zurück. Allerdings nicht immer mit dem erhofften Erfolg.

"Ich konnte als Kind immer sehr schlecht einschlafen. Bis mein Vater mal zu mir sagte: 'Lena, der Moment zwischen wach sein und schlafen ist doch der schönste, weil du da komplett in deine Fantasiewelten abtauchen kannst und niemand stört dich.'"
Lena Urzendowski

Lena Urzendowski hat die Herausforderung, ganz unterschiedlichen Faccetten einer Figur zu spielen, sichtlich genossen. Über ihre Erkenntnisse dabei hat die 23-jährige Schauspielerin mit uns gesprochen, außerdem darüber, wie sie die Arbeit in ihrer Branche heute wahrnimmt und über ihren Abstecher nach Hollywood.

Dumb Money – Schnelles Geld

Als "Dumb Money" wird an der Börse spöttisch das Geld der Kleinanleger bezeichnet, die geringe Beträge in Pennystocks investieren, quasi in "Billigaktien" die in der Regel wenig Ertrag bringen. Es sei denn, jemand schafft es, einen Penny Stock in die Höhe zu treiben.

Die wahre Story von Content Creator Keith Gill

Gelungen ist das 2021, mitten in der Pandemie, dem Amerikaner Keith Gill (Paul Dano, im Bild oben rechts), der als Aktien-Content-Creator über seinen Video-Kanal so viel Wirbel um die Aktien der Videospielefirma GameStop gemacht hat, dass schließlich hunderttausende Kleinanleger aufgesprungen sind und investiert haben. Neben Paul Dano spielen Shailene Woodley, Pete Davidson und Seth Rogen diese wahre und doch fast unglaubliche Börsenstory.

Wir haben mit Regisseur Craig Gillespie darüber gesprochen, wieviel "Kino im Kopf" auch hier nötig und erlaubt war, um einen eher trockenen Finanzstoff so aufzubereiten, dass irgendetwas zwischen "The Wolf of Wallstreet" und "The Social Network" dabei herauskam.