FrankreichMetzger fordern Polizeischutz vor Veganern
Die Metzger in Frankreich fordern Polizeischutz. Vermutlich militante Veganer haben Metzgereien und Fischgeschäfte mit Kunstblut beschmiert und Läden verwüstet. Der Branchenverband spricht provokant von Terrorismus.
Ein bis zwei Prozent der Franzosen leben vegetarisch oder vegan - in Deutschland sind es knapp zwölf Prozent.
Vielleicht weil die Zahl der Veganer in Frankreich so gering ist, sind ihre Aktionen oft sehr radikal. In dem Land, in dem das Essen als eine Art heilige Familienhandlung angesehen wird, zu dem in der Regel Fleisch oder Fisch dazu gehört, verweisen Tierschutzorganisationen mit Schockvideos immer wieder auf die Praktiken der Fleischindustrie.
Mit Polemik auf Missstände aufmerksam machen?
Der Branchenverband der Metzger nutzt in einem Brief an den Innenminister nun eine provozierende Wortwahl um auf die Missstände aufmerksam zu machen. Der Vorsitzende des Verbands spricht von "psychischer und moralischer Gewalt" - wörtlich heißt es sogar: "Die Angriffe sind nicht mehr und nicht weniger eine Art Terrorismus."
"Man muss sehen, dass in Frankreich mit großer Lust polarisiert und auch polemisiert wird. Das ist durchaus ein Sport, und dabei werden die Worte nicht auf die Goldwaage gelegt."
Das Innenministerium hat nicht auf den Brief reagiert - auch nicht auf die Forderung nach Polizeischutz für Metzger und Fischhändler. Dass es Anschläge auf einzelne Geschäfte, beispielsweise in Lille, gegeben hat, ist belegt. Dass sich die Zahl der Fälle häuft, lässt sich hingegen nicht bestätigen.
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