Rennserie Formel ERein elektrisch bis 200 Sachen
Anfangs belächelt steigt das Interesse an der Formel E mit ihren attraktiven Rennen auf internationalen Stadtkursen stetig. Immer mehr Automobilhersteller steigen in die Formel E ein. Kurz vor dem Rennen in Berlin haben wir den Piloten Nick Heidfeld gefragt: Was ist der Reiz an der Rennserie? Und kommt bald das Ende der Formel 1?
Dieses Wochenende (16.-17. Juni) gastiert die Formel E in Berlin. Das Rennen findet auf dem Tempelhofer Feld statt. Mit am Start ist der Rennpilot Nick Heidfeld. Er sagt: Vor allem die Rennstrecken auf internationalen Stadtkursen wie jetzt in Berlin oder in New York, Montreal und Rom faszinieren ihn an der Serie.
Ausgeglichene und spannende Rennen
Die Rennautos der Formel E beschleunigen von 0 auf 100 Kilometer in der Stunde unter drei Sekunden und flitzen mit bis über 200 über die Piste – für die engen Stadtkurse sei das schnell genug, so der Rennfahrer.
"Besonders ist auch, dass wir komplett elektrisch unterwegs sind. Die Serie ist erst in ihrem dritten Jahr. Es hat Spaß gemacht, von Anfang an dabei zu sein und zu sehen, wie die Serie wächst."
Bevor Nick Heidfeld bei der Formel E an den Start ging, war er auch Pilot in der Formel 1. Hier seien vor allem die Investitionen und das Budget der Teams deutlich höher als in der Formel E, sagt Nick. Spannend ist, dass immer mehr Hersteller in der Formel E aktiv werden. "Das bewegt sich immer mehr in eine professionelle Richtung", so der Rennpilot.
"Das Besondere in der Formel E ist auch, dass wir mitten im Rennen die Autos wechseln. Das hört sich theoretisch einfach an, doch kann da leider schon öfters was in die Hose gehen."
In Berlin wird an beiden Wochenendtagen gefahren. Am Samstag 44 Runden, am Sonntag 46 Runden. Da das Feld relativ ausgeglichen ist, sind die Rennen sehr spannend, sagt Nick. Eine der größten Herausforderungen sei es, dass die Piloten und das Team mit der Energie des Autos haushalten müssen. Von Anfang bis Ende mit Vollgas fahren geht nicht, so der Pilot: "Wir müssen bei beiden Autos schauen, wann wir Energie sparen."
Diese Woche gab es Gerüchte, dass Mercedes in den nächsten zwei Jahren von der Formel 1 in die Formel E wechseln wolle. Auch wenn der Hersteller das bereits dementiert hat, rückt das Ende der Formel 1 trotzdem näher? Nick Heidfeld ist sich nicht sicher, ob es dazu kommt: "Es ist momentan, glaube ich, auch nicht das Ziel der Formel E. Es sind zwei Serien, die nebeneinander existieren können." Zudem gehören beide Serien zum Hauptteil einer Firma. Die würden wahrscheinlich nicht viel davon halten, eine der beiden Serien zu stoppen, so der Rennpilot.
Davon abgesehen spielen elektrische Antriebe auch in der Formel 1 schon länger eine Rolle.